Im Stadtraum Frankfurt sind inzwischen viele Wildblumenwiesen entstanden. Die blühenden Oasen befinden sich auf freien Flächen inmitten der Stadt – sogar an Straßenrändern und auf Verkehrsinseln haben sie ihren Platz erobert. Die Wiesen sind nicht nur ein bunter Blickfang, der die Menschen erfreut, sondern sie fördern auch die Artenvielfalt und bieten Lebensraum für Insekten und Vögel.
Übersicht:
Wiesen für Insekten
Unter dem Motto “Wiesen, Stauden, Schmetterlinge. Mehr Artenvielfalt in die Stadt!” hat das Grünflächenamt Frankfurt zahlreiche Wiesen für Insekten angelegt. Stadtparks, Grünanlagen und sogar Straßenränder und Verkehrsinseln bieten Raum für blühende Bepflanzungen und leisten einen wertvollen Beitrag zum Insektenschutz und zur Verbesserung der Stadtnatur.
Einfach wachsen lassen?
So einfach ist es nicht. Im Gegenteil – eine Wildwiese benötigt viel Aufmerksamkeit und Pflege. Die Pflegemaßnahmen geschehen mit Bedacht und sogenannter extensiver Pflege. Das bedeutet: Die Wiese darf sich weitgehend natürlich entwickeln und der Mensch greift nur wenig in den Naturhaushalt ein. Auch die Häufigkeit des Mähens (Mahd) und die Schnitthöhe haben einen entscheidenden Einfluss auf den Natur- und Artenschutz.
Werden Wiesen und Säume an Wegböschungen und Gehölzrändern nur zweimal im Jahr gemäht, bieten sie Zuflucht und Nahrung auch für bodenbrütende Vögel, Raupen, Bienen und Hummeln.
Broschüre Grünflächenamt Frankfurt “Wiesen, Stauden, Schmetterlinge”, Seite 23 (PDF 2,5 MB)
Die Wildwiesen in Frankfurt werden vom Grünflächenamt nur ein- oder zweimal im Jahr gemäht. Die verblühten Pflanzen werden mehrere Wochen stehengelassen. Hintergrund dieser Maßnahme: Die Samen können ausreifen und Insektenlarven an den Stängeln können sich weiterentwickeln, bis die Larven geschlüpft sind. Möglicherweise brüten auch Vögel am Boden. Dann wird mit der Mahd gewartet, bis die Brutzeit vorüber ist. Verringert man die Häufigkeit der Mahd um die Hälfte, verdoppelt sich bereits die Artenvielfalt. Gemäht wird etwa zehn Zentimeter über dem Boden, um die Tierwelt und empfindliche, niedrigwüchsige Pflanzenarten zu schonen. Zudem werden genügend hochwüchsige Pflanzen stehengelassen, damit sich diese wieder regenerieren können.
Seit 2018 kennzeichnet das Grünflächenamt die ökologisch wertvollen Wiesenflächen mit einem signalgelbem Schild – der „Hummel-Pin“. Die Hummel gilt als Botschafterin für ein grünes, artenreiches Frankfurt.
Link zum Thema:
https://frankfurter-beete.de/auch-wildwiesen-brauchen-pflege/
Ausgezeichnetes Stadtgrün
Die Stadt Frankfurt war eine von fünf Pilotkommunen in dem bundesweiten Förderprogramm für vielfältiges artenreiches Stadtgrün und erhielt 2018 sogar eine Auszeichnung mit dem Label „StadtGrün naturnah“. Mit dem Label wird das Engagement von Städten und Gemeinden für ein ökologisches Grünflächenmanagement honoriert.
Die Broschüre “Wiesen, Stauden, Schmetterlinge” (PDF 2,5 MB) informiert ausführlich über die Wiesenprojekte. Die Broschüre kann auch kostenlos beim Grünflächenamt bestellt werden.
BUND-Blumenwiesenprojekt
Seit dem Jahr 2000 setzt sich der BUND Frankfurt für die Umwandlung von Rasenflächen in naturnahe Wiesen und deren Neuanlage ein. Mit dem Blumenwiesenprojekt beteiligt sich der Kreisverband in mehreren Stadtteilen in Frankfurt an Aussaat- und Pflanzaktionen. Beim Anlegen der Wiesen kommt ausschließlich Saatgut heimischer Wildblumen und -gräser zum Einsatz.
BUND Frankfurt: Blühende Flächen in der Stadt
Flyer zum BUND-Blumenwiesenprojekt (PDF 0,5 MB)
Pflanzgruppe „Der Riederwald blüht auf“
Die Pflanzgruppe „Der Riederwald blüht auf“ hat im April 2020 eine Aussaataktion gestartet. Zwei Wildblumenwiesen wurden auf dem Johanna-Tesch-Platz und an der Lasallestraße angelegt. Die Riederwälder Pflanzgruppe wird durch den BUND Kreisverband Frankfurt unterstützt.
Links zum Thema:
Frankfurter Beete: Wilde Wiesen im Riederwald
NABU Gartentipp: Anlegen einer Wildblumenwiese
Quellen: Frankfurter Beete, Stadt Frankfurt, BUND Frankfurt, Grünflächenamt Frankfurt
Text: Karola Neder
Beitragsbild: Karola Neder, Wiesen für Insekten
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