Kalbach-Riedberg – Zwei vereinte Stadtteile mit grünem Umfeld

Feld zwischen Kalbach & Riedberg © Jens Zühlke

Im Norden von Frankfurt am Main liegt der moderne Stadtteil Kalbach-Riedberg, der durch seine gute Infrastruktur und natürliche Umgebung besticht. Es ist ein Stadtteil, für Menschen, die Inspiration in ruhiger Natur suchen und darin Entspannung finden. Denn die vielfältigen Grünflächen strahlen viel Ruhe aus und begeistern Einwohner und Besucher gleichermaßen.

Riedberg

Geschichtliches

Der Stadtteil Riedberg entstand Anfang der 2000er Jahre, wobei die Bauplanung bereits in den 1990er Jahren stattfand. Die Planung sorgte nicht bei allen für Begeisterung, denn die Landwirte, die ihr Land nicht freiwillig an die Stadt Frankfurt verkaufen wollten, wurden per Gerichtsbeschluss zwangsenteignet. Im Zuge der Kommunalwahl 2006 wurden die Stadtteile Kalbach und Riedberg zusammengelegt und in „Kalbach/Riedberg“ umbenannt.

Da man von Beginn an das Konzept einer Schwammstadt verfolgte, galt die Stadtplanung bereits in den Frühphasen als zukunftsorientiertes Projekt. Durch den Bau vieler Grünanlagen und teils aufgehellter Asphaltierung soll der Erhitzung der Umgebung im Sommer entgegengewirkt werden. Regenwasser soll möglichst versickern, anstatt konsequent kanalisiert zu werden. Heute ist der Stadtteil Riedberg eine attraktive Mischung aus Wohn- und Gewerbegebieten sowie großzügig angelegten Parkanlagen.

Infrastruktur

Für Feinschmecker gibt es am Riedberg eine Auswahl an Restaurants und Cafés, die verschiedene kulinarische Spezialitäten anbieten. Zusätzlich gibt es eine Vielzahl von internationalen Restaurants, die eine breite Palette an Geschmacksrichtungen abdecken.

Riedbergplatz © Jens Zühlke

An Samstagen werden vor dem Riedbergzentrum Marktstände aufgebaut, bei denen allerlei lokale und regionale Waren angeboten werden. Des Weiteren gibt es im Riedbergzentrum neben einem großen Supermarkt noch diverse Geschäfte, einen Discounter und eine Apotheke. Neben einigen umliegenden Parkmöglichkeiten gibt es zusätzlich noch ein Parkhaus unter dem Riedbergzentrum.

Ebenso sind dort einige Arztpraxen vorzufinden sowie einige Fitnessstudios im näheren Umfeld. Entlang der Altenhöferallee sind ebenfalls einige kleinere Läden vorzufinden, welche zum gemütlichen Flanieren einladen. Für die Mobilität gibt es eine gute ÖPNV-Anbindung sowie eine Carsharing Station. Für Radfahrer und Läufer gibt es auch gut ausgebaute Rad- und Wanderwege, die durch den Stadtteil und die umliegenden Felder führen.

An öffentliche Bildungsstätten mangelt es auch nicht, so gibt es für Schulkinder zwei Grundschulen, eine Gemeinschaftsschule und ein Gymnasium. An die kleinsten wurde auch gedacht und dafür mindestens 23 Spielplätze angelegt. Es gibt zehn Kindertagesstätten, das Angebot einer Ganztagsbetreuung sowie ein Familienzentrum, welches in einem Mehrgenerationenhaus untergebracht ist und eine Vielzahl von Angeboten zur Verfügung stellt.

Veranstaltungen

Der Stadtteil Riedberg bietet das ganze Jahr über eine Reihe von Veranstaltungen für Jung und Alt. Ein Höhepunkt ist das jährliche Sommerfest, bei dem die Bewohner zusammenkommen, um ein buntes Programm mit Live-Musik, kulinarischen Ständen und Kinderaktivitäten zu genießen.

Am Uni Campus-Riedberg gibt es auch einen Wissenschaftsgarten, welcher Montag bis Freitag von 9 bis 15 Uhr und während der Saison von März bis Oktober am Samstag von 11 bis 17 Uhr für die Öffentlichkeit geöffnet, und an Feiertagen geschlossen ist. Zu den monatlichen kostenlosen Führungen ist der Garten bis 17:30 geöffnet.

Natürliche Umgebung

Römische Straße Riedberg © Jens Zühlke

Der moderne Stadtteil zeichnet sich durch seine grüne Umgebung aus. Es gibt am Riedberg drei große Parkanlagen, wobei der Riedberg-Park, ein Teil des neuen Grünzugs „Römische Straße“ der längste ist, und den Stadtteil Riedberg von Nord nach Süd durchquert. Er bietet einen Blick vom Taunus bis zur Skyline, mit Spielplätzen, Calisthenics-Anlage fürs Outdoor-Workout und schließt sich dem Kätcheslachpark an.

Bonifatiuspark
Bonifatiuspark © Jens Zühlke

Im Bonifatiuspark befindet sich am südwestlichem Ende ebenfalls einen Spielplatz auf sowie eine Hunde-Freilauffläche am nordwestlichem Ende. Im Zentrum der Parkanlage befindet sich auch die Namensgebende “Bonifatiusquelle“.

Kätcheslachpark © Jens Zühlke

Im nordöstlichen Teil Riedbergs befindet sich der Kätcheslachpark mit dem Kätcheslachweiher. Dort wird auch alljährlich zum Karsamstag ein Osterfeuer auf der Osterwiese entfacht, und im letzten Jahr wurden auch Snacks in Form von Bratwurst im Brötchen angeboten. Für die Kinder gab es Stockbrot, welches über einer Feuerschale gegrillt werden konnte. Der Kätcheslachpark bietet zudem zwei Spielplätze, darunter zum Beispiel den Piratenspielplatz sowie einen Basketballplatz.

Streuobstwiesen

Die Streuobstwiesen am Riedberg in Frankfurt sind wertvolle Grünflächen, die eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt beherbergen. Sie bestehen aus verschiedenen Obstbäumen wie Apfel, Birne, Kirsche und Pflaume, die in traditioneller Weise angebaut werden. Diese Wiesen dienen nicht nur der Erzeugung von Obst, sondern auch dem Naturschutz und der Erhaltung der Biodiversität. Sie bieten Lebensraum für Insekten, Vögel und andere Tiere. Die Streuobstwiesen sind wichtige ökologische Hotspots in urbanen Gebieten und tragen zur Aufrechterhaltung des ökologischen Gleichgewichts bei.

Quartiere

Der Riedberg wurde aufgrund seiner geografischen Beschaffenheit als stark unterteilte Wohnsiedlung konzipiert und besteht aus insgesamt acht Quartieren :

  • Der Riedberg Westflügel (im Westen)
  • Das Quartier Altkönigblick (im Nordwesten)
  • Das Universitäts-Quartier (am südwestlichen Hang)
  • Das Quartier Mitte (Riedbergplatz)
  • Das Quartier Schöne Aussicht (Hanglage im Osten)
  • Die Ginsterhöhe (östlich-zentrale Hochlage)
  • Das Quartier Bonifatiusbrunnen (Tieflage südöstlich)
  • Das Quartier Berghöfe (südwestlich des Bonifatiusparks)

CAMPUS RIEDBERG

Der naturwissenschaftliche Campus der Goethe-Universität Frankfurt am Main ist unter dem Namen Uni-Campus-Riedberg bekannt. Hier können bis zu 4000 Studierende Platz finden. Dieser Campus beherbergt die Fachbereiche Biochemie, Chemie, Pharmazie sowie Physik. Ebenfalls sind große Teile des Fachbereichs Geowissenschaften und Geografie dort angesiedelt, mit Ausnahme des Instituts für Humangeografie. Zusätzlich beheimatet der Campus die Biowissenschaften und das Otto-Stern-Zentrum. Letzteres beinhaltet unter anderem die naturwissenschaftliche Bereichsbibliothek mit 300.000 Medien, eine zentrale Cafeteria sowie mehrere Hörsäle und Seminarräume.

Otto-Stern Zentrum des Unicampus Riedberg © Jens Zühlke

Insgesamt hat sich der Riedberg zu einem modernen Stadtteil, mit kulturellen Highlights und einer guten Infrastruktur entwickelt. Mit seiner wunderschönen Umgebung lädt er dazu ein, die Natur zu genießen, Spaziergänge zu machen oder sich sportlich zu betätigen. Egal, ob man nach Feierabend in einer der Parks entspannen möchte, die lokale Gastronomie genießen oder an Veranstaltungen teilnehmen möchte, hier gibt es für jeden etwas. Und wenn es mal eine größere Shoppingtour werden soll, so ist das Nordwestzentrum in nur 5 Minuten mit der U-Bahn zu erreichen.

KALBACH

Blick auf Kalbach vom Riedberg aus © Jens Zühlke

Geschichtliches

Die Geschichte von Kalbach-Riedberg reicht weit zurück. Der Name “Kalbach” stammt aus dem Mittelalter und bezieht sich auf den Bach “Kalbach” (ehemals Caltebach), der durch den Stadtteil fließt. Nach der Überlieferung rastete im Jahr 754 n. Chr. der Leichenkondukt des Hl. Bonifatius auf seinem Weg von Mainz nach Fulda bei Kalbach im Kreuzerfeld (Bonifatiusquelle). Im Jahr 1972 wurde Kalbach zusammen mit Harheim, Nieder-Eschbach und Nieder-Erlenbach in Frankfurt eingemeindet. Die gesamte Chronik können Sie hier einsehen.

Die landwirtschaftliche Nutzung der Kalbacher Gemarkung erstreckte sich bis in die 1990er Jahre. Allerdings hat diese Nutzung aufgrund der großflächigen Abtretung von Gebieten für das Gewerbegebiet “Am Martinszehnten” und die Siedlung “Riedberg” stark abgenommen. Von den einst etwa 20 Haupterwerbsbetrieben, inklusive Milcherzeugung, waren im Jahr 2012 lediglich zwei Betriebe mit drei Rindern übriggeblieben.

Sehenswürdigkeiten

Aufgrund der langen Historie gibt es in Kalbach einige sehenswerte Orte. Neben einigen alten Fachwerkhäusern gibt es zum Beispiel die St. Laurentiuskirche aus dem 18. Jahrhundert, welche 1733 unter anderem durch den Baumeister Christian Fritze mit Hilfe Tiroler Bauleute erbaut und 1756 durch den Weihbischiof Christoph Nebel eingeweiht wurde. Mit ihrer historischen Architektur und dem idyllischen Umfeld ist sie ein beliebter Ort für Hochzeiten und kulturelle Veranstaltungen.

Der Innenraum der St. Laurentiuskirche beeindruckt mit barocker Gestaltung, wobei der opulent verzierte Altar besonders hervorsticht. Kontrastierend zur hellen Verputzung der Wände fällt die figürliche Dekoration auf. Die drei Altäre stammen ursprünglich aus der früheren Kirche. Die Seitenaltäre wurden im Jahr 1608 gefertigt, der Hauptaltar im Jahr 1700 erschaffen und 1770 erweitert. Während des Bauprozesses wurde dann schließlich auch die Kanzel hergestellt.

Des Weiteren gibt es in Kalbach noch weitere Kulturdenkmäler, wie zum Beispiel das ehemalige Rathaus aus dem Jahr 1828 (jetzt Bürgeramt), das ehemalige Pfarrhaus, welches von 1867 bis 1962 als Pfarrhaus diente sowie die Überreste der Crutzenkirche, eine ehemalige Kirche in der Wüstung Crutzen (ca. 11. bis 16. Jh). Die Kalbacher “Hofreite” (alte Zehnthof Scheune) aus dem Jahr 1663 ist das älteste erhaltene Gebäude in Kalbach und steht seit dem Jahr 1976 unter Denkmalschutz.

Veranstaltungen

Ein alljährliches Highlight ist die Kalbacher Gickelkerb, welche in der Regel im August stattfindet. Seit 2018 wird sie unter der Leitung des “Kalbacher Kerbevereins” veranstaltet. In den Jahren zuvor wurde sie von unterschiedlichen Veranstaltern organisiert, darunter zum Beispiel von dem Kalbacher Fußballverein oder von der hier ansässigen Metzgerei Kaiser. Die Bezeichnung “Gickelkerb” verdankt sie wohl der ursprünglichen langjährigen Leitung des Kalbacher Kleintierzuchtvereins. Neben ein paar Büdchen und Fahrgeschäften wird im Bierzelt zum traditionellen Frühschoppen und Familiensonntag geladen. Zum Abend hin spielt auch eine Live-Band, welche dem Publikum ordentlich einheizt.

Kalbacher Kerbeplatz © Jens Zühlke

Ein weiteres alljährliches Event ist das Talstraßenfest. Das Fest in Frankfurt-Kalbach zielt nicht nur darauf ab, den Bewohnern des Stadtteils eine Gelegenheit zur Begegnung zu bieten, sondern bietet den Besuchern auch die Möglichkeit, die Angebote der Vereine, Organisationen und Privatinitiativen in Kalbach näher kennenzulernen. Hierfür werden entlang der Talstraße zahlreiche Informationsstände platziert. Zusätzlich sorgen Gastronomiestände dafür, dass die Besucher des Talstraßenfests kulinarisch verwöhnt werden.

Sport- und Freizeitzentrum

Sport- und Freizeitzentrum am Martinszehnten © Jens Zühlke

Das 1992 erbaute Sport- und Freizeitzentrum verfügt über zwei Hallen, wobei es sich um eine Leichtathletikhalle mit einer 200 Meter Rundlaufbahn sowie eine Mehrzweckhalle mit unter anderem drei Tennisfeldern handelt. Zusätzlich gibt es im Außenbereich der Mehrzweckhalle ebenfalls vier Tennisfelder, welche bei schönem Wetter zu einem vergnüglichem Match einladen. Die Hallen des Sport- und Freizeitzentrums bieten außerdem ideale Trainings- und Wettkampfbedingungen und sind häufig Austragungsort diverser deutscher Hallenmeisterschaften. Nördlich des Sport- und Freizeitzentrums schließt sich ein privater 9-Loch-Golfplatz mit überdachter Driving Range an.

Parkanlage

Nahe des alten Ortkerns von Kalbach befindet sich die Freizeitparkanlage. Neben ein paar Tischtennisplatten und einem Basketballkorb lädt auch ein kleiner Pavillon zum Verweilen ein. Im Park ist auch eine Stele “Erzählstein” von dem in Bonames ansässigen Bildhauer Reiner Uhl vorzufinden. Diese wurde im Jahr 1979 anlässlich des 1200-jährigen Jubiläums von Kalbach errichtet. Direkt angrenzend an den Park ist auch ein Spielplatz vorzufinden. Bei diesem gab es über die Jahre hinweg immer wieder kleinere Sanierungen, und wurde erst kürzlich grundlegend erneuert.

Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass Kalbach dank der Umgehungsstraße ein eher ruhiger Ort mit teils grünem Umfeld ist sowie einer weit zurückreichenden Geschichte ist. Es gibt viele Familien, die dort bereits seit mehreren Generationen leben, und Zusammenhalt wird “groß” geschrieben. Dementsprechend wurden auch immer wieder Konzepte zur Stärkung der Dorfgemeinschaft entwickelt.

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