Eine Märchenreise entlang des Liederbachs Teil 1 „Von Königstein bis zur Roten Mühle“

Eine Märchenreise entlang des Liederbachs Teil 1 „Von Königstein bis zur Roten Mühle“

#BurgruineKönigstein
Foto: DaN / Burgruine Königstein

Am Waldrand von Königstein im Taunus lebt das fröhliche Mädchen Clara. Mit ihren zehn Jahren ist Sie voller Neugier und Abenteuerlust. Ihr größter Schatz ist ihr Großvater, ein weiser Mann mit einem langen Bart, der ihr Geschichten von alten Zeiten und geheimnisvollen Orten erzählt.

Eines Abends erzählte er ihr eine Geschichte über den Liederbach, die Sie so faszinierte, dass sie beschlossen, diesen zu erkunden.

Inhaltsverzeichniss:

Der Rombach

Es war ein sonniger Morgen, als die Vögel fröhlich zwitscherten und die Blumen in voller Blüte standen,  als Clara mit ihrem Großvater den Weg zur Quelle des Rombachs begann. Mit einem kleinen Rucksack voller Proviant und einem alten Notizbuch, in dem sie ihre Entdeckungen festhalten wollte, machten sie sich auf den Weg. Der Morgentau glitzerte wie verstreute Juwelen auf den Wiesen, und der ganze Wald schien in einen zarten Nebel gehüllt zu sein. Claras Großvater wusste, dass der Rombach in den tiefen Teilen des Taunus in der Nähe des Eselseck entsprang. Als sie schließlich die Quelle erreichten – verborgen unter einem Baldachin knorriger alter Bäume, deren Wurzeln das sprudelnde Wasser an die Oberfläche drängten – fühlte sie einen Hauch von Ehrfurcht. Es war, als ob sie den Atem der Erde selbst spürte.

Ein leises Plätschern, unscheinbar und doch voller Versprechen, nahm der Bach Fahrt auf, gewann an Breite und Kraft, während er durch die sanften Hügel des Taunus mäanderte. Clara und ihr Großvater folgten ihm weiter, stets verzaubert von der Symphonie seines Flusses. 
Auf seinem Weg zum Liederbach passiert er das Naturfreundehaus Billtalhöhe, speist einige Fischteiche, stürzt majestätisch den Billtalwasserfall hinab. Der Anblick ist atemberaubend: unaufhaltsam und voller Kraft schießt das Wasser in einen kleinen, klaren Pool, der mit glitzernden Spritzern in die Luft antwortet.

Impressionen Billtalwasserfall

Der Billtalwasserfall, dachte sie, ist nicht nur ein Ort der Natur, sondern auch ein Rückzugsort für die Seele. Ein lebendiges Märchen, das darauf wartet, entdeckt zu werden. Sie setzte sich auf einen moosbewachsenen Felsen und ließ ihre müden Füße über den Rand baumeln. Nach einer kurzen Pause machten Sie sich wieder auf den Weg, um dem Bach weiter Richtung altem Königsteiner Wasserwerk und „Stoltze Plätzi“ zu folgen. 

Danach vereinigt er sich am Parkplatz Freibad Königstein mit dem Reichenbach. Hier angekommen fühlte Clara eine tiefe Ruhe in sich aufsteigen. In diesem Moment, zwischen Himmel und Erde, verlor die Zeit ihre Bedeutung und die Töne, die sie umgaben, komponierten eine Melodie, die von Frieden und Freiheit erzählte.

Nach diesem Tagfüllenden Abenteuer wollte Clara natürlich am nächsten schönen Tag auch die Quelle des Reichenbach und dessen Reise zur Vereinigungsstelle entdecken.

Video: MJP / Billtalwasserfall

Foto: DaN
Foto: MJP
Foto: DaN

Der Reichenbach

Foto: MJP

Am nächsten schönen Tag führte Claras Großvater sie zum Reichenbach. Dieser entspringt etwa drei Kilometer nördlich von Königstein, im tiefen Wald aus einer unscheinbaren Quelle, verborgen zwischen alten Bäumen und dichtem Gestrüpp. Clara dachte bei sich hier, in dieser heiligen Stille: „Im Taunus also beginnt seine Reise.“ Anfangs kristallklar, murmelt er dahin im Einklang mit dem sanften Gefälle, als wolle er von den Geheimnissen der umliegenden Natur erzählen. Immer wieder verliert er sich in kleinen Tümpeln, wo Libellen in der Sommersonne schwirren und Fische reglos im klaren Wasser stehen, scheinbar der Strömung spiele trotzend. Clara verweilt an seinem Ufer, lauscht dem Singsang der Vögel und dem Flüstern des Windes in den Zweigen und träumt sich in vergangene Zeiten und fantastische Geschichten. Claras Großvater muss sie aus ihren Träumen wecken, um die Reise fortzusetzen.

Foto: MJP

Nicht mehr ganz so romantisch aber immer noch schön anzusehen ist, wie der Bach nun das bebaute Königstein erreicht. Clara sieht ihn an der ehemaligen Villa Rothschild – heute Hotel Kempinski – sowie der Burgruine Königstein vorbei ziehen und beobachtet, wie er sich seinen Weg ins Woogtal bereitet.

Foto: MJP

In der Ruhe und Abgeschiedenheit des Woogtals, umrahmt von sanften Hügeln, ein Ort der Einkehr und Inspiration für viele Dichter und Denker, fand Clara auch ein Stück ihrer selbst wieder, das sie im hektischen Alltagsleben verloren hatte.
Die Magie des Ortes ließ sie nicht mehr los. Sie versprach sich, bald zurückzukehren, um den Geschichten weiter zu lauschen, die das Mühlrad im Flüstern des Windes erzählte. 

#Woogtalweiher
Foto: MJP

Mit einem letzten Blick über den glatten, stillen Wasserspiegel des Stausees, der sich wie ein Spiegel der Vergangenheit vor ihnen ausbreitete machten Sie sich auf den Heimweg. Sie wollten sobald als möglich wiederkommen und den Liederbach in Richtung Rote Mühle erkunden.

Der Liederbach

Foto: MJP

Im Bild sieht man den Zusammenfluss. Von links kommt der kleine Rombach und von rechts der Reichenbach.

Der Liederbach ist mehr als nur ein Bach; er ist ein lebendiger Faden, welcher Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbindet. Wo jeder Baum ein Zeuge der Zeit und jedes Blatt ein Träger von Geschichten ist. Als Clara innehielt, um die frische Morgenluft einzuatmen, fiel ihr Blick auf ein paar alte Steine, die geheimnisvoll am Ufer verteilt waren. Sie spekuliert, ob es vielleicht Teile eines verlorenen Bauwerks aus längst vergangener Zeit waren. Hier, in dieser stillen Kulisse voller Geschichte und Naturzauber, fühlte sich Clara als ein Teil eines größeren Ganzen. Plötzlich wehte ein leichter Windstoß durch den Wald, raschelte durch die Blätter und flüsterte ihr ein neues Abenteuer zu, das nur darauf wartete, entdeckt zu werden.

Schneidhain / Johanniswald

Mit einem Lächeln im Gesicht setzte sie ihre Wanderung fort und bald erreichte Clara das kleine Dorf Schneidhain, das wie ein verstecktes Juwel aus der Erde emporzuwachsen schien. Die Bewohner grüßten sie freundlich, als ob auch sie sie in der besonderen Welt des Liederbachs willkommen hießen. Hier nahm der Bach eine Kurve, umfloss ein altes, moosbewachsenes Steinhäuschen, dessen Fensterläden im leichten Wind klapperten. Clara staunte, als auf der anderen Bachseite die Siedlung Johanniswald und das Zwitschern der Vögel eine symphonische Melodie der Natur bildete.

#Liederbach
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Fotos: MJP

Rote Mühle

Ihre Wanderung endete an der Roten Mühle, einem beliebten Ausflugslokal, das einst eine Mühle war, nun aber schweigend die Geschichten vergangener Generationen bewahrt. In der Abenddämmerung, als die letzten Sonnenstrahlen das Bachwasser in flüssiges Gold tauchten, fühlte Clara ein tiefes Gefühl der Verbundenheit mit dem Liederbach und seinen Geschichten. Sie wusste, dass selbst lange nach ihr der Bach weiterfließen und weitersingen würde. Ein ewiger Geschichtenerzähler, der die Menschen an das einfache Wunder der Natur erinnern würde.

#Rote-Mühle
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Fotos: MJP

Clara war begeistert von den Wanderungen mit ihrem Großvater und wollte so schnell wie möglich erfahren, wie und wohin die Reise des Liederbachs weitergeht. 

Autor: Mike Jürgen Pomp
Mein besonderer Dank für die freundliche Unterstützung und Mitarbeit gehören:
Michaela Bühringer, Rudolf Schindler, Daniel Neumann und Jan Kunder.

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