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Grünes Frankfurt: Sachsenhausen

Eiserner Steg/ Foto: Karola Neder
Eiserner Steg

„Dribbdebach“ („drüben vom Bach“), also auf der Seite südlich des Mains, liegt Sachsenhausen. Der Stadtteil ist verwaltungstechnisch in Sachsenhausen-Nord und Sachsenhausen-Süd eingeteilt. Ein großer Teil des Frankfurter Stadtwaldes ist im Süden von Sachsenhausen verortet, während das Gebiet von Sachsenhausen-Nord städtisch dicht bebaut ist. Als beliebte Shoppingmeile gilt die Schweizer Straße, die sich von der Untermainbrücke bis zur Mörfelder Landstraße erstreckt und neben einer Vielzahl von Geschäften auch von zahlreichen Cafés, Bars und Restaurants durchzogen ist. Auch das Gebiet rund um Alt-Sachsenhausen ist bekannt für seine Gaststätten, Gartenwirtschaften und Apfelweinlokalen, wo vielfach die „Grie Soß“ (Grüne Soße) und das Frankfurter Nationalgetränk „Ebbelwoi“ (Apfelwein) angeboten wird. Entlang des Mains erstreckt sich die Uferpromenade und das Museumsufer mit vielen Freizeit- und Erholungsangeboten. Goetheturm und die sogenannte „Goetheruh“ sind schöne Ausflugsziele in Richtung des Stadtwaldes. Im Stadtwald befindet sich auch das Frankfurter Waldstadion, durch Namenssponsoring offiziell „Deutsche Bank Park“, beinahe 100 Jahre alt, dient es primär als Fußballstadion für die Heimspiele der Frankfurter Eintracht.

Übersicht:

Das südliche Mainufer

Das südliche Mainufer umfasst mehrere Teilbereiche. Die Strecke beginnt im Osten mit dem Deutschherrnufer, geht dann über in das Sachsenhäuser Ufer, es folgt der Schaumainkai mit dem Museumsufer, weiter führt der Weg dann zum Theodor-Stern-Kai, und schließlich wechselt die Strecke in den Bereich am Niederräder Mainufer. In seinem Verlauf ändert sich das Erscheinungsbild der Uferbereiche, so verleihen beispielsweise der Promenadenweg entlang des Tiefkais, sowie das Hochkai mit der Museumszone und dem Metzlerpark den Zonen ihren speziellen Charakter.

Im Sommer findet auf beiden Seiten des Ufers das Museumsuferfest mit einem vielfältigen kulturellen Programm statt. Die Mainbrücken entlang der Strecke verbinden das südliche Mainufer in Sachsenhausen mit dem nördlichen Ufer auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses, wo sich der Innenstadt- und Altstadtbereich befindet. Deutschherrnbrücke, Flößerbrücke, Ignatz-Bubis-Brücke, Alte Brücke, Eiserner Steg, Untermainbrücke, Holbeinsteg, Friedensbrücke und Main-Neckar-Brücke unterteilen das Mainufer von Osten nach Westen. Im folgenden wird auf die einzelnen Teilbereiche am südlichen Mainufer näher eingegangen.

Das südlicher Mainufer
60594 Frankfurt am Main
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Deutschherrnufer

Am südlichen Mainufer zwischen Flößerbrücke und Deutschherrnbrücke befindet sich das Deutschherrnviertel. Vom Walter-von-Cronberg Platz zu Füßen des Main Plaza gelangt man von hier zum Tiefkai des Mainufers. Grünflächen, Liegewiesen und Sitzbänke säumen die Flusspromenade, unterbrochen von Baumgruppen, Solitärgehölzen und kleinen Rosenbeeten. Der Blick von hier richtet sich auf das gegenüberliegende Mainufer mit der Europäischen Zentralbank im Hintergrund. Nach Osten führt der Weg in Richtung der neuen Osthafenbrücke, während der westliche Streckenverlauf ab der Alten Brücke in den Bereich des Museumsufers mündet. Ab hier schließen das Sachsenhäuser Ufer und der Schaumainkai an. Mit dem Rad, mit Inline-Skatern oder zu Fuß bieten sich hier entlang des Mains viele Ausflugs- und Erholungsmöglichkeiten. In der Nähe der neuen Osthafenbrücke befindet sich der Spielplatz Deutschherrnufer.

Deutschherrnufer
60594 Frankfurt am Main
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Museumsufer

Vom Schaumainkai, wo sich die Museen aneinanderreihen, führen mehrere Treppen und Wege zur tieferliegenden Uferpromenade. Am Tiefkai herrscht bei schönem Wetter Hochbetrieb: Fahrradfahrer, Inline-Skater und Fußgänger teilen sich den Weg am Mainufer. Deshalb ist es gut zu wissen, dass auch am Hochkai zwischen Friedensbrücke und Flößerbrücke ein Fahrradweg verläuft, auf den Radfahrer*innen in stark frequentierten Zeiten ausweichen können. An der Flusspromenade erstrecken sich Bereiche mit großen Liegewiesen, die zu vielfältigen Freizeitmöglichkeiten einladen. Mit Blick auf die Skyline lässt sich hier Sonnenbaden, Lesen, mit Freunden plaudern oder ein Picknick im Grünen machen. Für das leibliche Wohl sorgen auch die naheliegenden Cafés oder das „Dönerboot“. Alle zwei Wochen samstags findet am Schaumainkai der große Frankfurter Flohmarkt statt. 

Museumsufer
60594 Frankfurt am Main
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Theodor-Stern-Kai

Entlang des Uferabschnitts am Theodor-Stern-Kai geht es ruhiger zu. Auf der relativ kurzen Strecke von 800 Metern schafft die Promenade vorbei am Universitätsklinikum die Verbindung zum Niederräder Ufer. Auch hier gibt es langgestreckte Grünflächen und Sitzbänke entlang des Ufers, auf denen man entspannt den Blick auf das gegenüberliegende Wohnquartier am Westhafen und den Westhafen Tower genießen kann.

Theodor-Stern-Kai
60596 Frankfurt am Main
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Metzlerpark

Metzlerpark in Frankfurt Sachsenhausen/ Foto: Karola Neder
Metzlerpark

Nahe des Museumufers befindet sich der Metzlerpark. Der Museumspark verbindet das Museum Angewandte Kunst mit dem Museum der Weltkulturen. Hier findet man Erholung zwischen weitläufigen Wiesenflächen inmitten eines alten Baumbestandes. Im Innenhof des Museums befindet sich ein Brunnen, der den Mittelpunkt des Park bildet. Auf den halbkreisförmigen Mauern, die sich um den Brunnen gruppieren, bieten sich einige Sitzgelegenheiten. Die historische Villa Metzler gehört zum Museum Angewandte Kunst und ist eine der noch erhaltenen klassizistischen Villen am Mainufer mit den Namen der ehemaligen Besitzer.

Metztlerpark
Schaumainkai 15
60594 Frankfurt am Main
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Seehofpark

Spielplatz im Seehofpark © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Grünflächenamt
Spielplatz im Seehofpark © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Grünflächenamt

Der Seehofpark liegt in der Nähe des Waldspielparks am Goetheturm und ist ein Spielparadies für Kinder. Neben einer großen Spielwiese gibt es ein Baumhaus und eine Kletterburg, sowie einige andere Spielgerätschaften wie Wippe, Schaukel, Balancierband oder Sandkasten mit Wasserspiel. Für die älteren Besucher*innen bieten sich Möglichkeiten zum Tischtennis-, Volleyball- oder Fußballspielen. Wer es ruhiger mag, der entspannt sich einfach auf den Liegewiesen im Schatten der alten Bäume.

Seehofpark
60599 Frankfurt am Main
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Stadtwald

Stadtwald Frankfurt/ Foto: Karola Neder
Stadtwald Frankfurt

Das Kerngebiet des Frankfurter Stadtwaldes erstreckt sich über die südlichen Gebiete der Stadtteile Schwanheim, Sachsenhausen und Oberrad sowie über den nördlichen Teil des Stadtteils Flughafen. Der Stadtwald ist Teil des Frankfurter GrünGürtels und macht fast die Hälfte von ihm aus. Die Revierförstereien befinden sich in Oberrad, Sachsenhausen, Niederrad, Goldstein, Schwanheim und Fechenheim.

Unterwald, Oberwald und Schwanheimer Wald

Traditionell wird der Wald in drei Teile gegliedert: Unterwald, Oberwald und Schwanheimer Wald. Im Westen befindet sich der Schwanheimer Wald mit den Schwanheimer Wiesen. Südlich davon schließt sich der Unterwald an, abgegrenzt durch die acht Kilometer lange Kelsterbacher Terrasse. Der Unterwald macht den südwestlichen Teil des Stadtwaldes aus. Eichen und Kiefern wachsen hier auf nährstoffarmen, kalkfreien und sandigen Böden. Der mächtigste Baum im ganzen Unterwald ist die sogenannte „Goethebuche“, die angeblich laut Forstbüchern in Goethes Geburtsjahr gepflanzt wurde. Der östlich gelegene Oberwald hat einen kalkhaltigen Boden und ist deutlich feuchter. Vorherrschend wachsen hier Buchen. Besagter Buchenwald ist als Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH) ausgewiesen. Annähernd die Grenze zwischen Unter- und Oberwald bildet die Mörfelder Landstraße. Den Unterwald bewirtschaften Förster*innen und Forstwirt*innen aus den drei Revierförstereien Schwanheim, Goldstein und Niederrad.

Wasser, Weiher und Quellen

Insbesondere im Oberwald gibt es neben kleinen Bächen zahlreiche Waldweiher, beispielsweise der Jacobiweiher, Kesselbruchweiher, Maunzenweiher, Försterwiesenweiher, sowie die künstlich angelegte Grastränke und die Teiche am StadtWaldHaus, welche als Lehrgewässer angelegt wurden. Auch die sprudelnde Quelle des Königsbrünnchens an der Oberschweinstiege und der Kuppelbau des denkmalgeschützten Wasserwerks Hinkelstein nahe der Unterschweinstiege im Unterwald sind schöne Ausflugsziele. Mitten im Stadtwald und trotzdem etwas abseits der Hauptwanderwege liegt der Tiroler Weiher. Interessant hierzu ist die Videoreihe der Stadt Frankfurt „Kleine Fluchten“: Tiroler Weiher.

Monte Scherbelino

Besonders erwähnenswert ist auch das Gebiet rund um den Scherbelino-Weiher nahe am Offenbacher Kreuz. Ursprünglich war der Weiher ein Steinbruch, heute speist er sich mit Grundwasser. Durch seine Lage an der ehemaligen Mülldeponie Monte Scherbelino und durch die Nutzung als Löschteich für die Feuerwehr, war er lange Zeit mit diversen Schadstoffen belastet. Heute bietet das Gelände rund um den Monte Scherbelino die perfekten Voraussetzungen für das Projekt „Städte wagen Wildnis“. Dort wo die Natur sich nun wieder ungestört entwickeln darf, entsteht wertvoller Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Der Bereich ist nicht öffentlich zugänglich, es werden jedoch Führungen und Workshops angeboten.

Wanderwege

Einige ausgeschilderte Wanderrouten führen durch den Stadtwald. Im Oberwald gibt es den Schäfersteinpfad, den Weilruhpfad, den GrünGürtel Jubiläumsweg und den Rundweg um das Oberforsthaus. Das Oberforsthaus liegt inmitten des Stadtwalds, und hier findet an Pfingsten traditionell der Wäldchestag statt. Im Schwanheimer Wald sorgen der Waldrundweg und der Historische Wanderweg Schwanheim für interessante Eindrücke. Eine weitere schöne Ausflugsmöglichkeit ist ein Spaziergang rund um den Golfplatz in Niederrad. Der „Golfrundweg“ Niederrad führt rund um die gepflegten Rasenflächen der Sportanlage durch bewaldete Dünen. Diese Tour ist nicht ausgeschildert. Generell gilt: Wer den Unterwald erkunden will, ist auf sich selbst gestellt, da es dort keine ausgeschilderten Wanderwege gibt.

Komische Kunst im Stadtwald

Viele Objekte der Komischen Kunst von den Künstlern der Neuen Frankfurter Schule sind im Stadtwald zu bestaunen. Entlang des GrünGürtel-Rundwanderwegs bringen verschiedene Kuriositäten die Besucher*innen zum Schmunzeln: So ist der „Eichhörnchenkönig“ auf dem Gelände am StadtWaldHaus heimisch, am Jacobiweiher zeigt sich die „Eule im Norwegerpullover“, im Schwanheimer Wald treiben die  „Monsterkinder“ ihr Unwesen und „Jupitersäule und Tiroler Schützen“ zieren den Tiroler Weiher. Der „Monsterspecht“ klopft im Oberwald und am Jacobiweiher steht der „Pinkelbaum“, der laut seines Schöpfers F. K. Waechter denkt: „300 Jahre hat man mich angepinkelt – jetzt pinkle ich zurück“ und genau das tut er…

Waldspielparks

Waldspielpark Schwanheim/ Foto: Karola Neder
Waldspielpark Schwanheim

Im Stadtwald gibt es einige Waldspielparks mit vielfältigen Sport- und Spielmöglichkeiten:

  • Waldspielpark Tannenwald mit Rollschuhbahn, Bolzplätzen, Tischtennisplatten und einem Wasserspielplatz, der zwischen Mitte Mai und Mitte September in Betrieb ist
  • Waldspielpark Scheerwald mit Wassersprühfeld, Minigolfanlage, einem Rollschuhfeld, Tischtennisplätzen sowie einem Basketballplatz und zwei Bolzplätzen
  • Waldspielpark Louisa mit einer großen Holzburg, Wassersprühfeld und Klettergeräten
  • Waldspielpark Schwanheim mit grossem integrativen Dino-Spielbereich, Beach-Volleyball-Feld, überdachte Tischtennisfelder, ein Senioren-Fitnessgerät, eine Riesenrutsche, zahlreiche Spiel- und Kombinationsgeräte, Minigolfanlage und ein Bolzplatz
  • Waldspielpark Goetheturm mit einem Spielbereich für Kinder, einer Gaststätte neben dem Goetheturm und als besondere Attraktion ein Irrgarten
  • Carl-von-Weinberg-Park am Waldrand in Niederrad mit Parkcharakter, blühenden Gehölzen und getrenntem Spiel- und Parkbereich

Frankfurter Stadtwald
Schwanheim/Sachsenhausen/Flughafen/Oberrad/Niederrad
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Quartiersplätze

In Sachsenhausen gibt es mehrere sogenannte Quartiersplätze. Diese parkähnlichen Plätze sind kleine grüne Oasen inmitten des Stadtviertels, auf denen man sich trifft und plaudert oder vom Shopping verschnaufen kann. Das soziale Miteinander der Bewohner*innen soll hier im Vordergrund stehen. In diesen Bereichen finden sich meist Grünflächen, Ruhezonen, Sitzbänke, oftmals auch Kinderspielplätze oder ein Freizeitangebot. Unweit von den dicht befahrenen Straßen und inmitten von Straßenverkehr und Trubel bieten die grünen Plätze einen Erholungsraum.

In Sachsenhausen gibt es die folgenden Quartiersplätze:

  • Affentorplatz mit alten Bäumen, großzügiger Rasenfläche und Staudenbeet in unmittelbarer Nähe zum Ausgeh- und Partyviertel
  • Otto-Hahn-Platz mit einer ovalen Rasenfläche im Mittelpunkt, eingefasst von weißen Parkbänken, Rhododendren, Rosen und Stauden
  • Oppenheimer Platz mit einer weiten Rasenfläche, Kinderspielplatz sowie ein Bereich mit Bolzplatz und Tischtennisplatten
Affentorplatz Brunnen © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Grünflächenamt
Affentorplatz Brunnen © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Grünflächenamt
Otto-Hahn-Platz , Weg © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Grünflächenamt
Otto-Hahn-Platz , Weg © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Grünflächenamt
Blick auf den Oppenheimer Platz © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Grünflächenamt
Blick auf den Oppenheimer Platz © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Grünflächenamt

Quellen: Website der Stadt Frankfurt, Wikipedia, Eigenerhebung

Text: Karola Neder
Fotos (soweit nicht anders angegeben): Karola Neder

Grünes Frankfurt: Schwanheim

Hessischer Radfernweg R3 am Schwanheimer Ufer/ Foto: Karola Neder
Hessischer Radfernweg R3 am Schwanheimer Ufer

Der Stadtteil im Frankfurter Westen hat einiges an Grünräumen zu bieten. Als Teil des Frankfurter Stadtwaldes bietet der Schwanheimer Wald mit dem angrenzendem Waldspielpark Abwechslung und Erholung. Beliebtes Ausflugsziel und Naherholungsgebiet am Main sind die Schwanheimer Dünen. Das Naturschutzgebiet beherbergt viele seltene Pflanzen- und Tierarten und ein Besuch lohnt sich allemal. In der Stadtrandsiedlung Goldstein lädt der Goldsteinpark zum Aufenthalt im Grünen ein.

Übersicht:

Schwanheimer Dünen

Das Naturschutzgebiet „Schwanheimer Düne“ befindet sich auf der südlichen Mainseite im Frankfurter Stadtteil Schwanheim. Die Landschaft der Schwanheimer Düne ist eine der wenigen Binnendünen Europas und Lebensraum von vielen seltenen, zum Teil vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten. Das trockene Klima und der nährstoffarme Boden liefern ideale Lebensbedingungen für Pflanzen und Tiere, die speziell an diese Standorte angepasst sind. Typische Pflanzen auf den lückenhaft bewachsenen Sandböden sind Silbergras, Sand-Grasnelke und verschiedene Flechten. Diese Silbergrasflur ist außerordentlich selten und ökologisch wertvoll. In den äußeren Bereichen ist die Schwanheimer Düne von Magerrasen bedeckt. Des Weiteren gibt es Hecken zum Vogelschutz, Kieferngehölze, Streuobstwiesen und Teiche.

Das Kiefernwäldchen der Schwanheimer Düne erinnert an typische Meerküstengebiete. Auf dem Sandboden wachsen die Nadelbäume buschartig klein und mit tiefhängenden Ästen, wie man es sonst eher von der Meeresküste kennt. Die Hälfte des Schutzgebiets nehmen die Streuobstwiesen ein. Es gibt mehrere Teiche und Gruben, die durch den Abbau von Kies und Sand entstanden sind. Die „Schmitt’sche Grube“ ist der größte See im Naturschutzgebiet. Dieser Bereich ist wichtiger Rückzugsort für seltene Vogel- und Amphibienarten und trägt zum Arterhalt seltener Algen bei. Die Teiche sind eingezäunt und für den öffentlichen Zugang gesperrt.

Artenreichtum

Auch Fledermäuse, Eidechsen, sowie zahlreiche an diesen Lebensraum angepasste Insekten finden ihr Zuhause in den Schwanheimer Dünen. Eine vielfältige und zum Teil seltene Vogelwelt ist im Schutzgebiet beheimatet, beispielsweise Neuntöter, Grauspecht, Pirol und der seltene Eisvogel. Auch der Steinkauz, der als die kleinste Eule Deutschlands gilt, findet hier seinen Unterschlupf. Lange Rohre in den alten Obstbäumen weisen auf dessen Brutplätze hin.

In den Schwanheimer Dünen setzt man auf natürliche Landschaftspflege: Um das Gebiet vor einer übermäßigen Krautschicht und unerwünschtem Bewuchs von Brombeeren zu schützen, ist hier regelmäßig eine Schafherde unterwegs, sozusagen ein „lebendiger Rasenmäher“. Ein Bohlensteg aus Edelkastanienholz führt durch das Schutzgebiet, um die Landschaft mit den empfindlichen Pflanzen zu schützen. Sogenannte Landschafts-Lotsen geben interessierten Besuchern Auskunft über die Besonderheiten der empfindlichen Flora und Fauna und informieren über die Regeln, die zum Schutz der Natur erforderlich sind. Hunde müssen hier an die Leine und auf dem Holz-Bohlenweg müssen Fahrräder geschoben werden. Wissenswertes rund um das Schutzgebiet vermitteln auch die Erläuterungstafeln entlang des Pfades. Seit 1984 ist die Schwanheimer Düne Naturschutzgebiet.

Schwanheimer Düne
Höchster Weg 70
60529 Frankfurt am Main
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Schwanheimer Wald

Mit der Eingemeindung Schwanheims in die Stadt Frankfurt im Jahr 1928 wurde der Schwanheimer Wald Teil des Frankfurter Stadtwalds. Als Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH) ist dieser Wald besonders geschützt. Er erstreckt sich über den nordwestlichen Teil des Stadtwaldes. Hier führt ein etwa 5 ½ Kilometer langer Rundwanderweg und Lehrpfad durch den Wald. Entlang des Weges stehen kleine Tafeln mit Informationen zum Wald und zu den Baumarten. Interessante Einblicke gibt es auch auf dem sogenannten Historischen Wanderweg Schwanheim. Auf rund 11 Kilometern erfährt man viel Wissenswertes über archäologische, botanische und geologische Hintergründe. Besonders bemerkenswert sind die über 500 Jahre alten Schwanheimer Alteichen. Die Strecke kreuzt den Grüngürtel-Rundwanderweg.

Ausflugsziele in der Umgebung sind der Waldspielpark Schwanheim mit Grillplatz und großer Liegewiese, die Schwanheimer Wiesen und der ehrenamtlich geführte Kobelt-Zoo. Westlich der Schwanheimer Wiese liegt der Rohsee, der aus einem ehemaligen Altarm des Mains natürlich entstanden ist. Lohnenswert ist auch ein Abstecher in den Agendawald. Als ein Projekt für mehr Nachhaltigkeit wurde der Wald in den Jahren 1997/98 im Rahmen der Lokalen Agenda 21 (PDF 104 KB) von Frankfurter Bürger*innen angelegt. Einst war auf dem Gelände, wo jetzt der Wald steht, die US-Armee stationiert. Im Gebiet von Schwanheimer Wald und Schwanheimer Wiese sind außerdem Objekte der Komischen Kunst zu bestaunen, beispielsweise die Eiche mit Monsterkindern und der Struwwelpeter-Baum. Erschaffen wurden diese lustigen Gesellen von den Künstlern der Neuen Frankfurter Schule.

Schwanheimer Wald
60529 Frankfurt am Main
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Mainufer Schwanheim

Ein Abschnitt des Hessischen Fernradwegs R3 verläuft entlang des Schwanheimer Mainufers. Auf asphaltierten Wegen lässt sich die schöne Landschaft jedoch nicht nur mit dem Fahrrad, sondern auch bei einem ausgedehnten Spaziergang erkunden. Die Strecke am südlichen Mainufer führt unter anderem vorbei an der Staustufe Griesheim und die Untermainschleusen. Die Schleuseninsel um die Staustufe ist Teil des Europäischen Vogelschutzgebietes. Die Videoreihe „Kleine Fluchten“ auf der Frankfurter Stadtseite vermittelt schöne Eindrücke über das Schwanheimer Mainufer und die Schwanheimer Wiesen.

Mainuferweg Schwanheim
60529 Frankfurt am Main
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Goldsteinpark

Inmitten der Siedlung Goldstein zwischen Niederrad und Schwanheim liegt der Goldsteinpark. Die Gestaltung und Fertigstellung des Parks erfolgte 1846 durch den Gartenarchitekten Heinrich Siesmeyer. Entlang der weiten Parklandschaft mit Wiesen und schönen alten Bäumen fließt der Schwarzbach. Für das kulinarische Angebot sorgt das naheliegende „Bürgerhaus Goldstein“. Weitere Abwechslung bietet ein Kinderspielplatz mit Klettergeräten und Sitzbänken. Der Park steht unter Denkmalschutz.

Goldsteinpark
Am Wiesenhof
60529 Frankfurt am Main
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Quellen: Website der Stadt Frankfurt, Wikipedia, www.radfahren-ffm.de, Eigenerhebung
Text und Fotos: Karola Neder

Grünes Frankfurt: Oberrad

Nicht ohne Stolz bezeichnet Oberrad sich selbst als „Gemüse- und Gärtnerdorf“. Fast die Hälfte der Stadtteilfläche besteht aus weitläufigen Feldern, auf denen die hier ansässigen Gartenbaubetriebe neben den sieben Kräutern für die Frankfurter „Grüne Soße“ vor allem Feldsalat und Rauke anbauen. Im Kontrast dazu stehen die Hochhäuser im Wohngebiet. Erholung findet man im angrenzenden Stadtwald. Gerbermühle und „Rudererdorf“ am Mainufer sind ebenfalls beliebte Ausflugsziele im Grünen. Nahe der Gerbermühle an der Flusspromenade gibt es ein Objekt der Komischen Kunst im Frankfurter GrünGürtel zu bestaunen. Hier steht nämlich das von Hans Traxler entworfene Ich-Denkmal. Durch Oberrad und durch die Kräuterfelder verläuft außerdem ein Abschnitt des Goethewegs.

Übersicht:

Oberräder Kräuterfelder

Eine Wanderung in den Oberräder Feldern eröffnet ländliche Kulissen. Auf den fruchtbaren Böden in der Mainniederung wachsen Gemüse, Salat und vor allem die Kräuter für die „Grüne Soße“. Der Goldbach und das weit verzweigte System der Oberräder Gräben durchziehen die Oberräder Felder als Entwässerungssystem.

Grüne Soße

Grüne Soße/ Foto: Karola Neder
Grüne Soße

Die originale Frankfurter „Grie Soß“ besteht aus den folgenden 7 Kräutern: Borretsch, Kresse, Schnittlauch, Petersilie, Sauerampfer, Pimpinelle, Kerbel. Sogar ein Denkmal wurde dem Frankfurter Leibgericht gewidmet; die Rede ist vom Grüne-Soße-Denkmal, welches inmitten der Oberräder Kräuterfelder steht. Entlang des Grüne-Soße-Stelen-Pfades werden alle sieben Kräuter der Grünen Soße dann nochmal ausführlich in kleinen Steckbriefen portraitiert.

Oberräder Felder
60599 Frankfurt am Main
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Stadtwald

Stadtwald Frankfurt/ Foto: Karola Neder
Stadtwald Frankfurt

Das Kerngebiet des Frankfurter Stadtwaldes erstreckt sich über die südlichen Gebiete der Stadtteile Schwanheim, Sachsenhausen und Oberrad sowie über den nördlichen Teil des Stadtteils Flughafen. Der Stadtwald ist Teil des Frankfurter GrünGürtels und macht fast die Hälfte von ihm aus. Die Revierförstereien befinden sich in Oberrad, Sachsenhausen, Niederrad, Goldstein, Schwanheim und Fechenheim.

Unterwald, Oberwald und Schwanheimer Wald

Traditionell wird der Wald in drei Teile gegliedert: Unterwald, Oberwald und Schwanheimer Wald. Im Westen befindet sich der Schwanheimer Wald mit den Schwanheimer Wiesen. Südlich davon schließt sich der Unterwald an, abgegrenzt durch die acht Kilometer lange Kelsterbacher Terrasse. Der Unterwald macht den südwestlichen Teil des Stadtwaldes aus. Eichen und Kiefern wachsen hier auf nährstoffarmen, kalkfreien und sandigen Böden. Der mächtigste Baum im ganzen Unterwald ist die sogenannte „Goethebuche“, die angeblich laut Forstbüchern in Goethes Geburtsjahr gepflanzt wurde. Der östlich gelegene Oberwald hat einen kalkhaltigen Boden und ist deutlich feuchter. Vorherrschend wachsen hier Buchen. Besagter Buchenwald ist als Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH) ausgewiesen. Annähernd die Grenze zwischen Unter- und Oberwald bildet die Mörfelder Landstraße. Den Unterwald bewirtschaften Förster*innen und Forstwirt*innen aus den drei Revierförstereien Schwanheim, Goldstein und Niederrad.

Wasser, Weiher und Quellen

Insbesondere im Oberwald gibt es neben kleinen Bächen zahlreiche Waldweiher, beispielsweise der Jacobiweiher, Kesselbruchweiher, Maunzenweiher, Försterwiesenweiher, sowie die künstlich angelegte Grastränke und die Teiche am StadtWaldHaus, welche als Lehrgewässer angelegt wurden. Auch die sprudelnde Quelle des Königsbrünnchens an der Oberschweinstiege und der Kuppelbau des denkmalgeschützten Wasserwerks Hinkelstein nahe der Unterschweinstiege im Unterwald sind schöne Ausflugsziele. Mitten im Stadtwald und trotzdem etwas abseits der Hauptwanderwege liegt der Tiroler Weiher. Interessant hierzu ist auch die Videoreihe der Stadt Frankfurt „Kleine Fluchten“: Tiroler Weiher

Wanderwege

Einige ausgeschilderte Wanderrouten führen durch den Stadtwald. Im Oberwald gibt es den Schäfersteinpfad, den Weilruhpfad, den GrünGürtel Jubiläumsweg und den Rundweg um das Oberforsthaus. Das Oberforsthaus liegt inmitten des Stadtwalds, und hier findet an Pfingsten traditionell der Wäldchestag statt. Im Schwanheimer Wald sorgen der Waldrundweg und der Historische Wanderweg Schwanheim für interessante Eindrücke. Eine weitere schöne Ausflugsmöglichkeit ist ein Spaziergang rund um den Golfplatz in Niederrad. Der „Golfrundweg“ Niederrad führt rund um die gepflegten Rasenflächen der Sportanlage durch bewaldete Dünen. Diese Tour ist nicht ausgeschildert. Generell gilt: Wer den Unterwald erkunden will, ist auf sich selbst gestellt, da es dort keine ausgeschilderten Wanderwege gibt.

Komische Kunst im Stadtwald

Viele Objekte der Komischen Kunst von den Künstlern der Neuen Frankfurter Schule sind im Stadtwald zu bestaunen. Entlang des GrünGürtel-Rundwanderwegs bringen verschiedene Kuriositäten die Besucher*innen zum Schmunzeln: So ist der „Eichhörnchenkönig“ auf dem Gelände am StadtWaldHaus heimisch, am Jacobiweiher zeigt sich die „Eule im Norwegerpullover“, im Schwanheimer Wald treiben die  „Monsterkinder“ ihr Unwesen und „Jupitersäule und Tiroler Schützen“ zieren den Tiroler Weiher. Der „Monsterspecht“ klopft im Oberwald und am Jacobiweiher steht der „Pinkelbaum“, der laut seines Schöpfers F. K. Waechter denkt: „300 Jahre hat man mich angepinkelt – jetzt pinkle ich zurück“ und genau das tut er…

Waldspielparks

Waldspielpark Schwanheim/ Foto: Karola Neder
Waldspielpark Schwanheim

Im Stadtwald gibt es einige Waldspielparks mit vielfältigen Sport- und Spielmöglichkeiten:

  • Waldspielpark Tannenwald mit Rollschuhbahn, Bolzplätzen, Tischtennisplatten und einem Wasserspielplatz, der zwischen Mitte Mai und Mitte September in Betrieb ist.
  • Waldspielpark Scheerwald mit Wassersprühfeld, Minigolfanlage, einem Rollschuhfeld, Tischtennisplätzen sowie einem Basketballplatz und zwei Bolzplätzen.
  • Waldspielpark Louisa mit einer großen Holzburg, Wassersprühfeld und Klettergeräten.
  • Waldspielpark Schwanheim mit grossem integrativen Dino-Spielbereich, Beach-Volleyball-Feld, überdachte Tischtennisfelder, ein Senioren-Fitnessgerät, eine Riesenrutsche, zahlreiche Spiel- und Kombinationsgeräte, Minigolfanlage und ein Bolzplatz.
  • Waldspielpark Goetheturm mit einem Spielbereich für Kinder, einer Gaststätte neben dem Goetheturm und als besondere Attraktion ein Irrgarten.
  • Carl-von-Weinberg-Park am Waldrand in Niederrad mit Parkcharakter, blühenden Gehölzen und getrenntem Spiel- und Parkbereich.

Frankfurter Stadtwald
Schwanheim/Sachsenhausen/Flughafen/Oberrad/Niederrad
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Quellen: Website der Stadt Frankfurt, Wikipedia, Eigenerhebung

Text: Karola Neder
Fotos (soweit nicht anders angegeben): Karola Neder

Grünes Frankfurt: Niederrad

Niederrad ist hauptsächlich als Wohngebiet ausgewiesen. Neben einem alten Ortskern und einem Villenviertel befindet sich hier auch die in den 1920er Jahren entstandene Wohnsiedlung Bruchfeldstraße des Frankfurter Stadtplaners Ernst May, aufgrund der winkligen Bauweise gerne auch als „Zickzackhausen“ bezeichnet. Bekannt ist auch die Bürostadt Niederrad und das Universitätsklinikum. Auf dem Gelände der früheren Pferderennbahn befindet sich seit 2019 das DFB Leistungszentrum. Ein beliebtes Ausflugsziel im Grünen ist das Mainufer mitsamt seiner Umgebung. Einige Randbereiche des Frankfurter Stadtwaldes befinden sich ebenfalls auf dem Gebiet von Niederrad.

Übersicht:

Licht- und Luftbad Niederrad

Das Licht- und Luftbad Niederrad (oder kurz: LiLu) ist ein schönes Erholungs- und Ausflugsziel mit Liege- und Spielwiesen, einem Grillbereich und einem kleinen Café in Schiffsform, dem preisgekrönten Ponton LiLu. Die Grünanlage liegt auf einer schmalen Halbinsel, die sich direkt entlang des Mainufers erstreckt und nur über eine kleine Brücke mit dem Ufer verbunden ist. Die Maininsel entstand durch den Bau der ersten Schleusen am Main und war früher einmal ein Flussschwimmbad. Schwimmen lässt es sich heutzutage schwerlich im Main, aber dennoch gibt es hier viele Möglichkeiten, seine Freizeit zu verbringen. Das Angebot reicht von Volleyball oder Boule bis hin zum entspannten Picknick oder der Gelegenheit zum Lesen und Sonnenbaden.

Das Licht- und Luftbad geht in den Bereich der parkähnlichen Mainuferzone NU2 über. Verschiedene Gruppen und Vereine sind auf dem Gelände und Gebäude des NU2 aktiv und stellen Ihre Angebote dem städtischen Publikum zur Verfügung. Projekte zu den Themen Kunst, Kultur und Natur werden hier umgesetzt, beispielsweise produzieren Bienenvölker auf dem Hochkai Frankfurter Stadthonig. Beide Bereiche – LiLu und NU2 – werden von der Transfer-Werkstatt des Frankfurter Vereins bewirtschaftet.

Licht- und Luftbad Niederrad
Niederräder Ufer 10
60528 Frankfurt am Main
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Niederräder Mainufer

Über das Licht- und Luftbad hinaus ist das Niederräder Mainufer in seinem weiteren Verlauf geprägt durch das Wassersportgeschehen. Vereine wie Boots- und Schwimmclub, Wasserwacht und der Frankfurter Kanu-Verein sind hier ansässig. Ein Radweg an der Mainfeldstraße führt entlang des Ufers. Von hier aus gibt es zwei Zugänge direkt an den Main. Der erste Zugang führt zu einer Holzplattform am Flussufer mit weitem Blick über den Fluss, der zweite Zugang  führt zur neuen Anlegestelle des Feuerlöschbootes. Mit der verwunschen wirkenden Flusslandschaft umgeben von alten Booten, romantischen Wegen und dem altem Baumbestand ist das Niederräder Mainufer ein ganz besonderes Idyll.

Das Niederräder Mainufer Stadt Frankfurt (PDF 2,4 MB)

Mainufer in Niederrad
Mainfeldstraße
60528 Frankfurt am Main
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Elli-Lucht-Park

Der Elli-Lucht-Park liegt im Stadtteil Niederrad unmittelbar neben dem Universitätsklinikum. Die Grünanlage wurde im Jahr 1985 von der Stadt Frankfurt angelegt. Neben einem dementsprechend relativ jungen Baumbestand, gibt es auch einen Bereich mit alten Obstbäumen, der als Vogelschutzgehölz ausgewiesen ist. Als Freizeitangebot gibt es eine Senioren-Fitness-Anlage und einen Kinderspielplatz. Der Park ist umgeben von dem anliegenden Wohngebiet und einer Kleingartenanlage und ist nicht weit vom Niederräder Mainufer entfernt.

Elli-Lucht-Park
Kelsterbacher Str. 2B
60528 Frankfurt am Main
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Carl-von-Weinberg-Park

Im Waldspielpark Carl-von-Weinberg © Stadt Frankfurt am Main , Foto: Stefan Cop
Im Waldspielpark Carl-von-Weinberg © Stadt Frankfurt am Main , Foto: Stefan Cop

Am Rande des Frankfurter Stadtwaldes an der Grenze zu Sachsenhausen liegt der Carl-von-Weinberg-Park. Die Grünanlage ist ein bewaldeter Park mit einem großen Kinderspielplatz. Spiel- und Parkbereich sind voneinander getrennt. Während der Spielbereich besonders Kindern unter 12 Jahren ein phantasievolles Spielgelände bietet, ist der Parkbereich auch für Erwachsene geeignet, die ein ruhiges Plätzchen zur Erholung im Grünen suchen. Im Spielbereich sind Hunde nicht erlaubt. Angrenzend an den Parkbereich gibt es jedoch für Hunde die Freilauffläche Waldfriedstraße.

Carl-von-Weinberg-Park
Flughafenstraße 30
60528 Frankfurt am Main
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Stadtwald

Stadtwald Frankfurt/ Foto: Karola Neder
Stadtwald Frankfurt

Das Kerngebiet des Frankfurter Stadtwaldes erstreckt sich über die südlichen Gebiete der Stadtteile Schwanheim, Sachsenhausen und Oberrad sowie über den nördlichen Teil des Stadtteils Flughafen. Der Stadtwald ist Teil des Frankfurter GrünGürtels und macht fast die Hälfte von ihm aus. Die Revierförstereien befinden sich in Oberrad, Sachsenhausen, Niederrad, Goldstein, Schwanheim und Fechenheim.

Unterwald, Oberwald und Schwanheimer Wald

Traditionell wird der Wald in drei Teile gegliedert: Unterwald, Oberwald und Schwanheimer Wald. Im Westen befindet sich der Schwanheimer Wald mit den Schwanheimer Wiesen. Südlich davon schließt sich der Unterwald an, abgegrenzt durch die acht Kilometer lange Kelsterbacher Terrasse. Der Unterwald macht den südwestlichen Teil des Stadtwaldes aus. Eichen und Kiefern wachsen hier auf nährstoffarmen, kalkfreien und sandigen Böden. Der mächtigste Baum im ganzen Unterwald ist die sogenannte „Goethebuche“, die angeblich laut Forstbüchern in Goethes Geburtsjahr gepflanzt wurde. Der östlich gelegene Oberwald hat einen kalkhaltigen Boden und ist deutlich feuchter. Vorherrschend wachsen hier Buchen. Besagter Buchenwald ist als Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH) ausgewiesen. Annähernd die Grenze zwischen Unter- und Oberwald bildet die Mörfelder Landstraße. Den Unterwald bewirtschaften Förster und Forstwirte aus den drei Revierförstereien Schwanheim, Goldstein und Niederrad.

Wasser, Weiher und Quellen

Insbesondere im Oberwald gibt es neben kleinen Bächen zahlreiche Waldweiher, beispielsweise der Jacobiweiher, Kesselbruchweiher, Maunzenweiher, Försterwiesenweiher, sowie die künstlich angelegte Grastränke und die Teiche am StadtWaldHaus, welche als Lehrgewässer angelegt wurden. Auch die sprudelnde Quelle des Königsbrünnchens an der Oberschweinstiege und der Kuppelbau des denkmalgeschützten Wasserwerks Hinkelstein nahe der Unterschweinstiege im Unterwald sind schöne Ausflugsziele. Mitten im Stadtwald und trotzdem etwas abseits der Hauptwanderwege liegt der Tiroler Weiher. Interessant hierzu ist auch die Videoreihe der Stadt Frankfurt „Kleine Fluchten“: Tiroler Weiher

Wanderwege

Einige ausgeschilderte Wanderrouten führen durch den Stadtwald. Im Oberwald gibt es den Schäfersteinpfad, den Weilruhpfad, den GrünGürtel Jubiläumsweg und den Rundweg um das Oberforsthaus. Das Oberforsthaus liegt inmitten des Stadtwalds, und hier findet an Pfingsten traditionell der Wäldchestag statt. Im Schwanheimer Wald sorgen der Waldrundweg und der Historische Wanderweg Schwanheim für interessante Eindrücke. Eine weitere schöne Ausflugsmöglichkeit ist ein Spaziergang rund um den Golfplatz in Niederrad. Der „Golfrundweg“ Niederrad führt rund um die gepflegten Rasenflächen der Sportanlage durch bewaldete Dünen. Diese Tour ist nicht ausgeschildert. Generell gilt: Wer den Unterwald erkunden will, ist auf sich selbst gestellt, da es dort keine ausgeschilderten Wanderwege gibt.

Komische Kunst im Stadtwald

Viele Objekte der Komischen Kunst von den Künstlern der Neuen Frankfurter Schule sind im Stadtwald zu bestaunen. Entlang des GrünGürtel-Rundwanderwegs bringen verschiedene Kuriositäten die Besucher*innen zum Schmunzeln: So ist der „Eichhörnchenkönig“ auf dem Gelände am StadtWaldHaus heimisch, am Jacobiweiher zeigt sich die „Eule im Norwegerpullover“, im Schwanheimer Wald treiben die  „Monsterkinder“ ihr Unwesen und „Jupitersäule und Tiroler Schützen“ zieren den Tiroler Weiher. Der „Monsterspecht“ klopft im Oberwald und am Jacobiweiher steht der „Pinkelbaum“, der laut seines Schöpfers F. K. Waechter denkt: „300 Jahre hat man mich angepinkelt – jetzt pinkle ich zurück“ und genau das tut er…

Waldspielparks

Waldspielpark Schwanheim/ Foto: Karola Neder
Waldspielpark Schwanheim

Im Stadtwald gibt es einige Waldspielparks mit vielfältigen Sport- und Spielmöglichkeiten:

  • Waldspielpark Tannenwald mit Rollschuhbahn, Bolzplätzen, Tischtennisplatten und einem Wasserspielplatz, der zwischen Mitte Mai und Mitte September in Betrieb ist
  • Waldspielpark Scheerwald mit Wassersprühfeld, Minigolfanlage, einem Rollschuhfeld, Tischtennisplätzen sowie einem Basketballplatz und zwei Bolzplätzen
  • Waldspielpark Louisa mit einer großen Holzburg, Wassersprühfeld und Klettergeräten
  • Waldspielpark Schwanheim mit grossem integrativen Dino-Spielbereich, Beach-Volleyball-Feld, überdachte Tischtennisfelder, ein Senioren-Fitnessgerät, eine Riesenrutsche, zahlreiche Spiel- und Kombinationsgeräte, Minigolfanlage und ein Bolzplatz
  • Waldspielpark Goetheturm mit einem Spielbereich für Kinder, einer Gaststätte neben dem Goetheturm und als besondere Attraktion ein Irrgarten
  • Carl-von-Weinberg-Park am Waldrand in Niederrad mit Parkcharakter, blühenden Gehölzen und getrenntem Spiel- und Parkbereich

Frankfurter Stadtwald
Schwanheim/Sachsenhausen/Flughafen/Oberrad/Niederrad
Google Maps

Quellen: Website der Stadt Frankfurt, Wikipedia, Eigenerhebung

Text: Karola Neder
Fotos (soweit nicht anders angegeben): Karola Neder