
Der Liederbach hatte Clara und ihren Großvater bis hierher begleitet, wie ein treuer Gefährte, der seine Geschichten in jedem Plätschern und Flüstern des Wassers erzählte. Doch ihr Weg war noch nicht zu Ende. Am nächsten Morgen, als die ersten Sonnenstrahlen die Dächer von Münster erhellten, setzten Sie ihre Reise fort – diesmal mit dem Ziel, Höchst zu erreichen, wo der Liederbach schließlich in den Main mündet.
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Niederhofheim

Der Weg nach Niederhofheim führte Sie an Feldern und sanften Hügeln vorbei. Der Liederbach schlängelte sich malerisch durch die Landschaft, begleitet von alten Weiden und knorrigen Eichen, die wie Wächter entlang seines Laufs standen. Niederhofheim, ein kleines Dorf mit charmanten Fachwerkhäusern und einem einladenden Dorfplatz, empfing die beiden mit seiner ländlichen Ruhe.
Hier erzählten die Dorfbewohner von alten Mühlen, die einst den Bach nutzten, und von längst vergangenen Zeiten, als der Liederbach die Lebensader der Region war. Clara verweilte mit ihrem Großvater kurz auf einer Bank am Ufer des Baches und genoss die Stille, bevor sie sich wieder auf den Weg machten.
Oberliederbach

Hinter Niederhofheim führte ihr Weg nach Oberliederbach, einem weiteren kleinen Ort, der seinen Namen dem Liederbach verdankt. Hier erreichten Sie den Dietelschen Park, der vom Frankfurter Landschaftsgärtner Franz Heinrich Siesmayer gestaltet wurde. Eine grüne Oase voller alter Bäume und gepflegter Wiesen. Der Park ist ein Ort der Ruhe, wo sich Spaziergänger und Familien treffen, um dem Alltagsstress zu entfliehen.
Sie schlenderten durch den Park und ließen sich von den alten Bäumen Geschichten der Zeiten erzählen. Der Liederbach floss hier sanft und klar, reflektierte das Licht der Sonne und schien Clara ein Lied von Beständigkeit und Wandel zu singen.
Nicht weit vom Park entfernt liegt das Hofgut Liederbach, ein geschichtsträchtiger Ort, der einst das Zentrum der landwirtschaftlichen Arbeit in der Region war. Heute ist das Hofgut eine Fünf-Sterne-Reitanlage. Clara bewunderte die imposanten Pferde auf der Reitanlage.
Ffm-Unterliederbach


Weiter führte ihr Weg nach Unterliederbach, einem Stadtteil von Frankfurt, der trotz seiner Nähe zur Großstadt noch viel von seinem dörflichen Charakter bewahrt hatte. Hier entdeckte Sie den Graubner Park, eine weitere grüne Oase, die mit ihren alten Bäumen und gepflegten Wegen zum Verweilen einlud.
Im Park stand eine Villa, die einst im Besitz eines wohlhabenden Frankfurter Kaufmanns war. Clara stellte sich vor, wie die Bewohner dieser Villa einst den Liederbach bewundert hatten, der am Rande des Parks vorbeifloss. Der Bach war hier etwas breiter und ruhiger geworden, als ob er sich auf die letzten Etappen seiner Reise vorbereitete.
Ihr Weg führte sie nun an dem historischen, seit 1581 zunächst als Postkutschenstation und erst später als Gasthof fungierenden Gästehaus „Zum Goldenen Löwen“ vorbei.



In Unterliederbach besuchte Clara auch die evangelische Stephanuskirche, ein beeindruckendes Bauwerk, das durch seine schlichte Eleganz bestach. Die Kirche strahlte eine tiefe Ruhe aus. Clara setzte sich für einen Moment in die Bankreihen und lauschte der Stille. Es war ein Moment der Besinnung, bevor sie ihre Wanderung fortsetzte.
Ffm – Höchst
Industriepark – Höchst
Höchst ist nicht nur für seine Altstadt bekannt, sondern auch für die Farbwerke Höchst AG, die hier im 19. Jahrhundert gegründet wurden. Claras Großvater erzählte ihr von der langen Geschichte der Chemieindustrie in Höchst, die den Stadtteil zu einem wichtigen Standort für Wissenschaft und Forschung gemacht hatte. Heute ist das Gelände Teil des Industrieparks Höchst, einem der größten Industrieparks Europas.
Clara war beeindruckt von der Verbindung zwischen der Natur des Liederbachs und der industriellen Entwicklung, die hier stattgefunden hatte. Der Bach, der einst die Mühlen antrieb, hatte nun eine andere Bedeutung – er verschwindet im Industriepark und mündet aus einem unscheinbarem Rohr in den Main.
Als Clara mit ihrem Großvater auf der Leunabrücke über den Main stand, erblickte Sie die große Stadt und war schon wieder ganz wissbegierig wo denn all diese großen Gebäude herkommen die sich dort zeigen.
Das ist aber eine andere Geschichte.

Autor: Mike Jürgen Pomp
Mein besonderer Dank für die freundliche Unterstützung und Mitarbeit gehören:
Michaela Bühringer, Rudolf Schindler, Daniel Neumann und Jan Kunder.
Quellennachweise:
https://de.wikipedia.org/wiki/Niederhofheim
https://de.wikipedia.org/wiki/Oberliederbach
https://www.ich-geh-wandern.de/oberliederbach
https://www.hofgut-liederbach.de/
https://frankfurt.de/themen/umwelt-und-gruen/orte/parks/parks-von-a-bis-z/graubnerpark
https://unterliederbach-evangelisch.ekhn.de/startseite/gemeinde/stephanuskirche.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_von_H%C3%B6chst_am_Main
https://frankfurt.de/frankfurt-entdecken-und-erleben/sehenswuerdigkeiten/fuer-historisch-interessierte/hoechster-altstadt
https://www.chemie.de/lexikon/Hoechst.html
https://www.industriepark-hoechst.com/