Weiße Rosen für Frankfurts Drogentote

Foto:Pixabay/EinarStorsul

Auch Frankfurt am Main beteiligt sich am 21. Juli wieder am „Internationalen Gedenktag für verstorbene drogengebrauchende Menschen“. Bereits seit dem 11. Juli 2023 finden in der Drogenhilfeeinrichtung Eastside Aktionstage „für die Fotoaktion SICHTBAR und das gemeinsame Gestalten von Demoschildern für den Trauermarsch“ statt.

Vormittags am 21. Juli erfolgt vor den Drogenhilfeeinrichtungen La Strada und FriedA das Andenken an die verstorbenen Partner*innen, Freund*innen, Klient*innen, Patient*innen oder Bekannte. Als Erinnerungszeichen begleiten Gespräche und die im Eastside vorbereitete Fotoaktion SICHTBAR das Gedenken. Nachmittags setzen gemeinsame Veranstaltungen das Erinnern fort. Angekündigt sind eine Kundgebung im Bahnhofsviertel mit Reden und musikalischer Begleitung in der Kaiserstraße. Als weiteres Zeichen der Erinnerung an die Verstorbenen legen die Trauernden weiße Rosen aus. Der Gedenktag endet mit einem gemeinsamen Trauermarsch zur Gedenkplatte für verstorbene drogengebrauchende Menschen.

La Strada Frankfurt, Foto: GFFB/kne

In den vergangenen zehn Jahren verdoppelte sich die Zahl der Drogentoten von 944 auf 1.990 Menschen. Nach wie vor gehören der Konsum von Heroin und Morphin sowie die Langzeitfolgen des Drogenkonsums zu den maßgeblichsten Todesursachen. Seit circa zwei Jahren steigt aber der Anteil an verstorbenen Konsumenten, die polyvalente Vergiftungen verbunden mit Kokain und Crack oder Amphetaminen erlitten haben. Zudem betrifft dies auch jene Vergiftungen, die mit psychoaktiven Medikamenten korrelieren. Deshalb lautet das diesjährige Motto Drogentod ist Staatsversagen. Denn für den kontinuierliche Anstieg von Drogentodesfällen sind auch die politisch Verantwortlichen mitverantwortlich. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse wurden ignoriert, stattdessen zu lange an veralteten Konzepten festgehalten. Die Schirmfrau des diesjährigen bundesweiten Gedenktags, die drogenpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen Linda Heitmann bekräftigt den politischen Willen, dies zu ändern und weitere Todesfälle zu reduzieren. Dafür werden gerade die rechtlichen Grundlagen geschaffen, um bundesweite Angebote zur Drogenprüfung und den Zugang zur Substitution mit Diamorphin zu ermöglichen.

Am Gedenktag:
9:30 – 12:.00 Uhr Gedenken und Information vor dem La Strada
10:00 – 12:00 Uhr Gedenken und Fotoaktion in der integrativen Drogenhilfe FriedA (JES Frankfurt)

Gemeinsame Veranstaltungen:
13:00 – 16:30 Uhr
Kundgebung im Kaisersack (Höhe Zugang B-Ebene) mit verschiedenen Redebeiträgen und Musik
Andenken an die Verstorbenen mit weißen Rosen, anschließend gemeinsamer Trauermarsch zur Gedenkplatte (Lesegarten Taunusanlage)

Wann:
Am 21.07.2023 ab 9:30 Uhr

Wo:
Vor dem La Strada, Mainzer Landstraße 93, Frankfurt
Im Café FriedA, Friedberger Anlage 24, Frankfurt
Im Kaisersack, Kaiserstraße zum Hauptbahnhof, Höhe Zugang B-Ebene, Frankfurt

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