„Der Commerzbank Tower: Ein architektonisches Juwel der Frankfurter Skyline“
Der Commerzbank Tower prägt seit 1997 die Skyline von Frankfurt am Main. Der Büroturm misst an der Antennenspitze fast 300 Meter und signalisiert dem Betrachter schon von weitem seinen unverwechselbaren Turmabschluss. Erbaut wurde der Wolkenkratzer als Europas höchstes Bürogebäude.
Geschichte und Bau
In den frühen 1990er Jahren plante die Commerzbank den Bau eines neuen Hochhauses im Herzen Frankfurts, um mehrere angemietete Standorte in der Stadt zu vereinen. Ein Ideenwettbewerb im Jahr 1991 führte zur Empfehlung zweier Preisträger durch die Jury: Christoph Ingenhoven und der britische Architekt Lord Norman Foster. Trotz der Juryentscheidung entschied sich die Commerzbank, Foster mit der Gestaltung eines besonders umweltfreundlichen Hochhauses zu beauftragen.
Mit einer Höhe von 259 Metern wurde der Commerzbank Tower zum höchsten Gebäude Deutschlands. Der Neubau wurde als Bekenntnis zur Frankfurter Mainmetropole wahrgenommen. Während der Bauphase setzten die Behörden strenge Sicherheitsvorkehrungen um, die lobend erwähnt wurden.
Das Richtfest fand 1996 statt, und im Jahr 1997 bezog die Commerzbank das Gebäude, das sich rasch als architektonisches Wahrzeichen in der Frankfurter Skyline etablierte.
Konstruktiv beschritt der Stararchitekt Sir Norman Foster hier neue Wege. Der in Hochhäusern übliche zentrale Versorgungskern ist in die Eckzonen des im Grundriss dreiseitigen Gebäudes untergebracht, wodurch das Entwurfsziel eines lichtdurchfluteten Atriums verwirklicht werden konnte. Aus der Nähe betrachtet imponiert das Gebäude mit seiner Eleganz und äußerst gelungenen Fassadengestaltung.
Der Büroturm trägt weitere herausragende Merkmale. Zu seinen Füßen liegt die Blockrandbebauung, bestehend aus einem Veranstaltungsgebäude, einem Parkhaus, Geschäften, einigen Wohnungen sowie einer glasüberdachten Plaza, die eine Kantine der Commerzbank beherbergt, aber für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Neun verglaste Hausgärten (jeder 15 Meter hoch) ordnen sich zu je 3 Einheiten pro Fassadenseite spiralförmig versetzt um das Gebäude. Eine einzigartige Rahmenkonstruktion aus Stahl ermöglicht, dass die 34 Meter breiten Gärten stützungsfrei überspannt werden. Getragen wird die Last des 180.000 Tonnen schweren Baukörpers von 111 Bohrpfählen. Diese 1,8 Meter dicken Verankerungen reichen bis zu 48,5 Meter in den Frankfurter Tiefenfels.
Das Commerzbank-Hochhaus war bei seiner Errichtung der erste „grüne“ Wolkenkratzer weltweit. Auch Jahrzehnte nach seiner Errichtung gilt der Bankenturm dank seiner innovativen Gebäudetechnik als ein sogenanntes Green Building. Das Bürogebäude kann natürlich belüftet werden und weist eine umweltfreundliche Klimatechnik auf, die von Siemens stammt. Der Commerzbank Tower wird seit Anfang 2008 vollständig mit Ökostrom versorgt und wird ausschließlich mit biologisch abbaubaren Mitteln gereinigt.
Einladend und lichtdurchflutet
Beim Betreten des 259 Meter hohen Gebäudes führt ein gläserner Aufgang zur Plaza im ersten Stock. Hier lädt ein Restaurant zum Verweilen ein. Die neu gestaltete Lobby öffnet sich zum lichtdurchfluteten Atrium, das sich durch alle Stockwerke zieht. Neun Turmgärten dienen als grüne Oasen für die Mitarbeiter.
New Work: Modernes Arbeiten im Fokus
Das Konzept „New Work“ passt die Arbeitsplätze an die Anforderungen des mobilen Arbeitens an. Es fördert agile Methoden und berücksichtigt die Bedürfnisse der Mitarbeiter. Thinktanks, Teambüros und Lounge Bereiche bieten flexible Arbeitsräume. Ergonomische Möbel und moderne Technik sorgen für Komfort. Das offene Konzept mit freier Platzwahl ermöglicht sowohl Zusammenarbeit als auch konzentriertes Arbeiten.
Architektur und Natur im Einklang
Der dreieckige Grundriss mit abgerundeten Ecken und das zentrale Atrium schaffen eine offene Atmosphäre. Die zweischalige Fassade sorgt für natürliche Belüftung und spart Energie. Die abgestufte Spitze des Turms setzt ein markantes architektonisches Zeichen.
Turmgärten: Grüne Rückzugsorte
Neun spiralförmig angeordnete Gärten, jeweils drei nach Osten, Süden und Westen, bieten thematisch gestaltete Rückzugsorte. Mediterrane, nordamerikanische und asiatische Pflanzenwelten schaffen unterschiedliche Atmosphären. Die Gärten versorgen die Büros mit Tageslicht, dienen als Kommunikationszonen und sind Teil des natürlichen Lüftungssystems. Soundeffekte wie Vogelgezwitscher und Grillenzirpen entführen die Mitarbeiter in andere Welten.
Eigentümer
Zunächst gehörte das Hochhaus zwei geschlossenen Immobilienfonds, die von der Commerz Real verwaltet wurden. Die Commerzbank hatte als Hauptmieter ein Vorkaufsrecht, das sie am Ende der ersten Leasingperiode der Fonds nutzte.
Im Jahr 2016 verkaufte die Commerzbank den Tower an ein Konsortium, das von Samsung Life Insurance angeführt wurde, für einen Kaufpreis von 620 Millionen Euro. Die Bank bleibt bis mindestens 2031 Mieter des markanten Büroturms.
Text: MJP
Gestaltung: Jku
Bilder: DaN




