Gesundheitsrisiken durch Hitze

Gesundheitsrisiken durch Hitze

Dieser Artikel ist für alle, die in Zukunft ein gesünderes und lebenswerteres Leben an heißen Tagen in Frankfurt führen wollen. Leser*innen finden hier spannende und relevante Informationen, die helfen sollen, gut durch die heißen Monate zu kommen.

Laut Klimamodellen wird die global durchschnittliche jährliche Lufttemperatur ansteigen, was in der Folge zu heißeren Sommern mit mehr heißen Tagen und tropenähnlichen Nächten führen wird.

Die zunehmende Hitzebelastung ist von erheblicher gesundheitlicher Bedeutung, da sie den Organismus in beträchtlicher Weise beansprucht und zu Problemen des Herz-Kreislaufsystems führen kann. Das körpereigene Kühlsystem wird überlastet, und als Folge des Hitzestaus können bei empfindlichen Personen Regulationsstörungen und Kreislaufprobleme auftreten.

Typische Symptome sind:
  • Durstgefühl
  • trockene Schleimhäute, spröde Lippen
  • trockenes Mundgefühl
  • weniger, dafür dunklerer Urin
  • eingesunkene Augen
  • Kopfschmerzen, Schwindel
  • allgemeine Kraftlosigkeit, Verwirrtheit, Konzentrationsschwierigkeiten, Müdigkeit
  • Muskelkrämpfe
  • Kreislaufbeschwerden


Als „Heiße Tage“ werden Tage mit Temperaturen von mehr als 30 °C definiert, während Nächte, deren Temperaturen die 20 °C nicht unterschreiten, „Tropennächte“ genannt werden. Durch diesen Umstand erhöhen sich die gesundheitlichen Risiken für bestimmte Personengruppen. Zu diesen Gruppen gehören unter anderem:

Deshalb werden während extremer Hitze vermehrt Rettungseinsätze gefahren. Trotzdem verstarben in den beiden Hitzesommern 2023 und 2024 in Deutschland jeweils etwa 3.000 Menschen an den Folgen der Hitzebelastung. An dieser Stelle eine Information zur Patientenverfügung und psychischen Gesundheit.

Der Sonnenstich entsteht durch eine Reizung der Hirnhäute durch Hitzeeinwirkung. Er äußert sich typischerweise durch einen hochroten Kopf, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Krämpfe sowie Meningismus. Durch die Störung des Wasser- und Elektrolythaushalts kann zudem eine Schwellung des Gehirns, Hirnödem genannt, auftreten.

Der Hitzekrampf entsteht durch einen Mangel an Flüssigkeit und Elektrolyten infolge erhöhten Schwitzens. Dabei können Kreislaufbeschwerden und ein Anstieg der Körpertemperatur auftreten, zudem Krämpfe in Händen, Waden, Füßen, Oberschenkeln und Armen. Risikogruppen sind vor allem Menschen, die hohe Temperaturen nicht gewohnt sind oder nicht daran angepasst sind (fehlende Akklimatisierung).
Tipp: Stark gewürzte Suppen oder elektrolythaltige Getränke bessern beim Hitzekrampf oft die Beschwerden.

Die Hitzeerschöpfung tritt auf, wenn die Körpertemperatur zu sehr steigt und die Wärmeregulierung nicht mehr richtig funktioniert. Die Gründe dafür müssen nicht unbedingt in der erhöhten Sonneneinstrahlung liegen. Auch schwere körperliche Arbeit in isolierten Räumen kann, neben anderen Faktoren, zu einem Hitzschlag führen. Um dem vorzubeugen, ist es ratsam, sich an einem kühlen Ort aufzuhalten und genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen.

Ein Hitzschlag, auch Hitzekollaps genannt, ist ein medizinischer Notfall und kann bei einer unbehandelten Hitzeerschöpfung auftreten. Die Symptome ähneln denen einer Hitzeerschöpfung, sind aber deutlich stärker ausgeprägt. In dieser Phase nimmt die Schweißproduktion ab, die Körpertemperatur steigt auf über 40 °C und der Körper gerät in einen lebensbedrohlichen Zustand. Der Betroffene merkt dies meist nicht mehr, da der Hitzschlag mit einer Bewusstseinsstörung einhergeht. In einem solchen Fall muss der Notarzt gerufen werden.

Wenn die Tage heiß sind und die Hitze über Nacht nicht sinkt, kann der Körper Schwierigkeiten bekommen, seine Kerntemperatur zu regulieren. Herz und Nieren müssen infolgedessen mehr arbeiten, um den Körper kühl zu halten. Nach neuen Erkenntnissen kann Hitze die Nierenfunktion direkt beeinträchtigen. Das kann bestehende Gesundheitsprobleme wie Herzkrankheiten, Diabetes und Asthma verschlimmern.

Hohe Temperaturen können zu Stress, Reizbarkeit und Angstzuständen führen, insbesondere bei Menschen mit bereits bestehenden psychischen Erkrankungen. Dies ist auf eine Kombination aus unterbrochenen Schlafphasen, physiologischen Reaktionen auf die extreme Hitze und körperlichem Unbehagen zurückzuführen.
Diesen Umstand bezeichneten Forscher in einem Bericht aus dem Jahr 2023 als Nährboden für psychische Probleme.

Bei Hitzewellen kann es zu Stromausfällen und Verkehrsstörungen kommen, was wiederum die medizinische Versorgung beeinträchtigen kann.
Hitzestress führt auch dazu, dass sich Aufmerksamkeit und Urteilsvermögen der Menschen verschlechtern, so die schwedische Behörde für Arbeitsumwelt. Dies kann das Risiko von Verkehrs- und Arbeitsunfällen erhöhen, insbesondere für Menschen, die im Freien arbeiten.

Warum geht es uns bei Hitze so schlecht?
  • Was macht die Hitze mit unserer Psyche?
    Aufgrund der großen Stressbelastung bei anhaltenden Temperaturen von mehr als 30 °C können Angststörungen und Depressionen entstehen bzw. verschlimmert werden. Aggressive Verhaltensweisen nehmen bei Hitze ebenso zu wie Erschöpfungszustände und gedrückte Stimmungslagen.
  • Durch die Sonneneinstrahlung entstehendes Ozon reizt Augen und Atemwege und kann genau wie Hitze Kopfschmerzen verursachen. UV-Strahlung schädigt die Zellen der Augen und der Haut, was ernste Beschwerden wie Augenentzündungen, Linsentrübung, Sonnenallergie und Krebserkrankungen nach sich ziehen kann.
  • Durch die steigenden Temperaturen verbessern sich die Lebensbedingungen für heimische Krankheitsüberträger und erlauben auch tropischen Arten wie Tigermücken und verschiedenen Zeckenarten, bei uns heimisch zu werden. Dadurch werden neue Infektionskrankheiten eingeschleppt.

In Städten ist durch die dichte Bebauung naturgemäß die Hitzebelastung größer als auf dem Land. Durch die Asphaltierung und Pflasterung der Straßen und Gehwege (im Fachjargon Versiegelung genannt) staut sich die Hitze in Ballungsgebieten. Diesem Effekt könnte mit einer Begrünung der Stadt, zum Beispiel durch Anpflanzen von Bäumen, Büschen und anderen Pflanzen entgegengewirkt werden. Sicherlich wird es noch einige andere Möglichkeiten geben, dies zu bewerkstelligen. Man muss nur den Willen haben, solche Maßnahmen umzusetzen.

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