Kunst erschwinglich zu machen ist das Motto des Kunstsupermarktes in Sachsenhausen. Ausschließlich Originale und Unikate stehen dort in der Vorweihnachtszeit zum Verkauf und das bereits ab 69 Euro. Das Geschäft hat sich zum Geheim-Tipp im Kunst-Milieu gemausert.
Viele der schicken Galerien im hippen Stadtteil Sachsenhausen reihen sich wie Perlen an einer Schnur aneinander. Oftmals haben sie tolle, auch teure Kunstwerke in ihren Schaufenstern hängen. Selten tragen diese ein Preisschild bei sich. Nicht so in der Schweizer Straße 24. Dort beweist der unprätentiös wirkende „Frankfurter Kunstsupermarkt“, dass Kunst im selben Viertel nicht nur die Domäne Gutbetuchter sein muss. Statt Lebensmittel gibt es dort Lebensstil zu erwerben. Keine Massenprodukte, sondern originale Werke von aufstrebenden und anerkannten Künstler*innen stehen dort bis Anfang 2026 zum Verkauf. Poster, Plakate oder Reproduktionen sind absolut tabu.
Werke zu Knaller-Preisen

Dank der bezahlbaren Kunst weckt dieser Supermarkt die wahre Schnäppchenlust, denn nur selbst gemalt wäre tatsächlich billiger. „Hier sind nicht nur Sammler*innen zu begeistern, sondern auch diejenigen, die sich sonst nicht mit Kunst befassen oder selten eine Galerie betreten“, steht auf der Homepage des Betreibers des Ladens geschrieben. „Durch den Kunstsupermarkt ist es möglich, echter, zeitgenössischer Kunst, die sonst nur in Museen und Galerien ausgestellt ist, zu begegnen und diese auf einfachem Wege zu erwerben“, heißt es weiter. Bereits ab dem Knaller-Preis von 69 Euro ist ein Original-Gemälde zu ergattern. Im Vergleich zu dem, was Galerien handelsüblich verlangen, ein echter Discounter-Kurs. Alle Preise auf den Etiketten sind fix: Sie reichen von 69, über 129 und 249, bis hin zu 359 Euro.
„Leonardo da Aldi“
Die Idee, Kunst zu Dumpingpreisen zu verkaufen, hat der Initiator Mario Terés aus der Metropole Barcelona importiert. 1998 eröffnete der spanische Kunsthistoriker in Marburg den ersten Kunstsupermarkt. Ein Jahr später folgte Frankfurt – zunächst in Bornheim, dann in Bockenheim und nun in Sachsenhausen. Mittlerweile gibt es weitere Ableger: von der Nordseeinsel Sylt, über Konstanz, München, Berlin bis nach Wien, die Terés zusammen mit seiner Frau Julia Loytved managen. Die meisten Pop-Up Stores auf Zeit öffnen zur Weihnachtszeit, denn dann ist die günstige Kunst besonders beliebt. Ausnahme ist der Markt auf Sylt, der das ganze Jahr geöffnet ist. Von der Idee des Ehepaares ist die renommierte Wochenzeitung „Die Zeit“ so sehr angetan, dass das Blatt in einem Artikel über das Konzept die wohlüberlegte Überschrift „Leonardo da Aldi“ titelte. Mehr geht nicht!
Von Gemälden bis hin zu Collagen
Doch zurück zu den Räumlichkeiten in der Schweizer Straße 24. Drinnen an den beleuchteten Ausstellungswänden hängen dicht an dicht rund 3.000 Unikate von insgesamt 80 regionalen, nationalen und internationalen Künstler*innen oder warten als Aktionsware in durchsichtigen Hüllen eingeschweißt in Wühltischen auf ihre neuen Besitzer*innen. Möglichst breit soll das Angebot sein, damit auch jeder etwas finden kann. So reicht die künstlerische Bandbreite der angebotenen Werke von Gemälden, Stillleben, Aktmalerei, Porträts und Landschaften über Fotografien sowie abstrakte und figurative Arbeiten bis hin zu Skulpturen und Collagen. „Die bisher noch nicht verkauften Arbeiten gehen mit dem Saisonwechsel zum Teil in den Kunstsupermarkt auf Sylt oder wieder zurück an die Künstler“, ergänzt die Frankfurter Rundschau. Noch ein abschließender Tipp: Wer mag, kann auch digital im Kunstsupermarkt stöbern und kaufen, was die Geldbörse erlaubt. (2025/DE)

Wann:
01.11.2025 bis 01.02.2026
Wo:
27. Frankfurter Kunstsupermarkt
Schweizer Straße 24
60594 Frankfurt am Main
Tel: 0172 – 5861507
E-Mail: info@kunstsupermarkt.de
Öffnungszeiten:
Mo. bis Fr. von 11:00-19:00 Uhr,
Sa. von 10:00-19:00 Uhr