Ostend – der dynamische Stadtteil

Der Stadtteil beginnt im Westen- an der Flößerbrücke und Obermainanlage- an der Stadtteilgrenze zur Innenstadt. Im Nordwesten liegt der Stadtteil Nordend-Ost und im Norden liegt Bornheim. Oberhalb der Gleisanlagen des Ostbahnhofs der Riederwald. Im Osten ab der Dieselstraße beginnt Fechenheim. Im Süden begrenzt das Mainufer den Stadtteil.

Die Hanauer Landstraße beginnt am Allerheiligentor und ist die wichtigste Ausfallstraße Richtung Osten. An das öffentliche Verkehrsnetz ist der Stadtteil durch die Straßenbahnlinien 11 und 14 (über Zoo), die U-Bahnlinie U6 am Ostbahnhof sowie die U7 (Zoo) angebunden. Busverkehr besteht mit den Linien M32, 31, N7, N61 und N65.  Seit 1990 besteht die S-Bahnstrecke von der Konstablerwache über Ostend (Ostendstraße) nach Sachsenhausen, bis auf die S7 halten dort alle S-Bahnen.  Ab Ostbahnhof fahren Züge in Richtung Hanau und Würzburg.

EZB – Die Europäische Zentralbank

Ab 2010 wurde die Großmarkthalle mit einem 185 Meter hohen Neubau erweitert und zum Hauptsitz der Europäischen Zentralbank um- und ausgebaut. Die Eröffnung fand 2015 statt. Das EZB Besucherzentrum bietet einen Einblick in die Arbeitsweise der Bank. Auf dem Areal entwickelt sich der Hafenpark, ein Freizeit-und Sportgelände direkt am Main. Auf dem 4 Hektar großen Gelände gibt es ein großes Angebot von Sportfeldern, 2 Fitnessparcours und einen Skatepark. An der EZB entstehen seit Jahren vor allem hochpreisige Wohnungen. Entsprechend sind die Mieten im ganzen Stadtteil stark gestiegen und immer mehr Menschen können sich das Leben im Ostend nicht mehr leisten. Was über die letzten 15 Jahre zu einer schleichenden, aber klar erkennbaren Veränderung der Sozialstruktur zugunsten höherer Einkommensgruppen geführt hat.

Die Weseler Werft

Im Abschnitt zwischen der EZB und der Flößerbrücke liegt die Weseler Werft. Früher ein Industriegebiet mit Schrottplätzen hat es sich zur beliebten Freizeitfläche gewandelt. Ein 2,1 ha großer Park mit Wiesen und einem Spielplatz ist entstanden. Ein denkmalgeschützter Kran und alte Gleise der Hafenbahn erinnern an die Geschichte des Ortes. Der Bereich direkt am Fluss ist gepflastert um bei einer Überflutung ein Wegschwemmen des Bodens zu verhindern. Zwischen Lindleystraße, Osthafen1 und der gesamten Kaimauer sowie oberhalb des Schwedlersees findet das Osthafen-Festival jedes zweite Jahr statt, ein buntes Musikprogramm mit Live-Bühnen und Club-Areas, dazu jede Menge Hafen-Attraktionen, Kunst & Kultur, Sportveranstaltungen sowie ein großes Familien- und Kinderprogramm, der Eintritt ist frei. Seit 2002 gibt es die Sommerwerft, ein mehrtägiges Kulturfestival.

Der Osthafen

Der Osthafen1 wird auch Unterhafen genannt und ist der älteste und größte Teil des Hafens in Frankfurt. Die Wasserschutzpolizei und die Feuerwache 2 sind dort angesiedelt. Bereits im Mittelalter war Frankfurt ein bedeutender Umschlagplatz für Waren und bis heute ist der Hafen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Stadt und der Rhein-Main-Region. Er besteht aus dem Oberhafen und dem Unterhafen, die durch die Staustufe Offenbach voneinander getrennt werden.
Die Honsellbrücke, die über die Einfahrt des Osthafens führt, ist ein Kulturdenkmal und Bestandteil der Route der Industriekultur Rhein-Main. Nördlich davon bestand eine mehr als 260 m lange Vorlandbrücke, ein gemauerter Bogenviadukt mit 6 Segmenten. In den Gewölben der Honsellbrücke ist der Kunstverein Montez untergebracht, ein eingetragener Verein, der sich der Vermittlung zeitgenösischer Kunst widmet.
Der Schwedlersee ist ein künstlicher See im Osthafen. Für die Erweiterung des Nordbeckens ausgehoben, wurde die Grube jedoch nie mit dem Hafenbecken verbunden. Sie füllte sich mit Grundwasser und dient seitdem als Freizeitgebiet.

Der Ostpark

Ostend Ostpark/ Foto: Karola Neder
Ostend Ostpark, Foto: Karola Neder

Am östlichen Rand des Ostend befindet sich der Ostpark, eine 42 ha große, unter Denkmalschutz stehende Parkanlage mit dem Ostparkweiher in der Mitte. Er ist Teil des Frankfurter Grüngürtels und nach dem Volkspark Niddatal die zweitgrößte Parkanlage Frankfurts. Der weitläufige Park mit einem alten Baumbestand, sowie ausgedehnten Rasenflächen, einem Rundweg um den Weiher und Sportplätzen (Fußball, Basketballkörbe) wird stark frequentiert. Sitzbänke sind ebenso vorhanden wie ein Kiosk, öffentliche Toiletten und ein Grillplatz. Der Ostpark wurde in den 1920er Jahren als einer der ersten Volksparks in Deutschland angelegt.

Zoo Frankfurt

Der Frankfurter Zoo wurde 1858 eröffnet und nach dem 2. Weltkrieg von dem damaligen Direktor Bernhard Grzimek wiederaufgebaut. Das Zoo-Gesellschaftshaus beherbergt das Fritz Rémont Theater, ein Restaurant sowie mehrere Fest- und Tagungsräume. Das neue Kinder- und Jugendtheater soll nach dem Bau des Theaters im Haus untergebracht werden. Der Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs kommt vom Büro Ortner & Ortner Baukunst aus Berlin. „Ein Gartenhaus“ soll in die Ostseite des Zoo – Gesellschaftshauses integriert werden. Die Ostseite öffnet sich zum Zoo hin, die Glasfassade mit begehbaren Balkonen wird durch eine Holzkonstruktion ergänzt, sowie mit Markisen zur Beschattung. Auf dem Dach sind Photovoltaikanlagen und eine Begrünung geplant. Im Inneren wird das Gebäude neu aufgeteilt, für das Kinder- und Jugendtheater sind zwei Säle vorgesehen, die sich zu einem verbinden lassen. Dieser soll etwa 450 Plätze haben. Das Gebäude wird auch von der Zooverwaltung, sowie vom Frankfurt Conservation Center genutzt. Das Fritz-Rémond-Theater kann bis auf weiteres bleiben.
Die Tierärztin Christina Geiger ist seit Februar 2022 als erste Frau Direktorin des Zoos. Sie kümmerte sich dort seit 2007 um die Tiere. Ein neues Konzept sieht unter anderem vor neue, naturnahe Gehege und mehr Platz für Tiere zu schaffen. Die Umgestaltung von ca. der Hälfte der Zoofläche soll bis 2032 abgeschlossen sein. Auf dem nordöstlichen Terrain soll eine Halle mit neotropischen Regenwäldern entstehen, im Südwesten des Areals eine Halle mit afrikanischen Savannen. Der Tierpark soll in den kommenden Jahren als moderne Bildungs- und Kultureinrichtung weiterentwickelt werden. Wichtige Tieranlagen sind: Ukumari-Land, Katzendschungel, Grzimek-Haus, Exotarium, Afrikanische Savanne, Vogelhallen, Affenanlagen, Borgori-Wald, Huftieranlagen, Robbenklippen , Vogelwiese. Steinböcke und Weißschwanz Stachelschweine sind am Ausgang des Exotariums untergebracht.

Quellen Frankfurt.de, Wikipedia, FR

Text: Jutta Schmidt