Oberrad

Grüne Soße Denkmal

Von  einigen zu Unrecht schon als Offenbach abgetan, hat Oberrad doch einiges zu bieten, was eindeutiger Frankfurt nicht sein kann: Das Denkmal für das Regionalgericht und auch einige Spuren Goethes.

 

 

Grüne Soße

Grüne Soße Denkmal Sauerampfer
Grüne Soße Denkmal Sauerampfer

Der Stadtteil Oberrad liegt an der Grenze zu Offenbach. Nutzt man die Straßenbahnlinie 15 oder 16 hat man, wenn man kurz vor der Haltestelle Balduinstraße Richtung Innenstadt schaut, einen schönen Blick über die Skyline. In der Speckgasse findet man das Grüne-Soße-Denkmal. In ganz Deutschland soll es das einzige Denkmal sein, das einem Regionalgericht gewidmet ist. Die Grüne Soße besteht aus den Kräutern: Kerbel, Kresse, Borretsch, Petersilie, Pimpinelle, Schnittlauch und Sauerampfer. Da diese auf den umliegenden Feldern angebaut werden, hat man das Denkmal in diesen Stadtteil gelegt. Das Denkmal selbst besteht aus 7 Gewächshäusern nachempfundenen Bauten auf einem Betonfundament. Schon hier wird versucht den Beton der Stadt mit den Pflanzen der Natur zu verbinden. Um jedem der 7 Bauten einen eigenen Charakter zu geben, sind die lichtdurchlässigen Flächen in verschiedenen Grüntönen gehalten, welche den Farbtönen der Kräuter entsprechen. Des Nachts ist das Denkmal beleuchtet und so fester Bestandteil der Frankfurter Luminale geworden.

“Villa Bonn”

Frankfurter Bierhaus auf dem alten Gelände der "Villa Bonn"
Frankfurter Bierhaus auf dem alten Gelände der “Villa Bonn”

Den nächsten interessanten Ort findet man an der Kreuzung der Offenbacher Landstraße und der Spatzengasse, die „Villa Bonn“. Der Name geht auf eine Villa zurück, die im 2. Weltkrieg zerstört wurde und in der zuletzt eine „Madame Bonn“ gewohnt haben soll. Nach dem 2. Weltkrieg entstand dort ein Wohnhauskomplex, der einige Jahre später als Gaststätte und Kneipe diente. Man hatte den Namen übernommen und ein mehrere Meter großes Gemälde von einer Gasthausszene auf die Fassade gemalt. Dieses kann auch heute noch bewundert werden. Hinter dem Gebäude liegen ein Spiel- und ein Bolzplatz, welche zum Gelände der alten Villa gehörten und wo heutzutage diverse Feierlichkeiten des Stadtteils stattfinden. Dazu gehören das Stadtteilfest, das Feuerwehrfest und die Oberräder Kerb, die seit 1720 in Oberrad gefeiert wird und auf die ihre Anwohner sehr stolz sind. Auf einer Website des Stadtteils kann man sich neben aktuellen Nachrichten auch über sämtliche anstehenden Veranstaltungen Oberrads informieren.

Scheerwald

Nach einem Spaziergang durch die Ortschaft kommt man zum Scheerwald. Ein großer Wasserspielpark mit einer 18-Loch-Minigolfanlage, einem Rollschuhfeld, Tischtennisplätzen, einem Basketballplatz, 2 Bolzplätzen und einem Wassersprühfeld, das seit 2017 stillsteht. Leider gibt es noch keine konkreten Pläne, das Sprühwasserfeld wieder in Betrieb zu nehmen. Zusätzlich finden sich dort auch Grillplätze.

Ein Stück weiter Richtung Offenbach befindet sich die Grie-Soß-Arena mitten im Stadtwald, welche einer der ältesten Amateurfußballvereine Frankfurts – den SPVGG 05 Oberrad – gehört. Trotz geringer finanzieller Mittel behaupten sie sich in den höheren Klassen der hessischen Fußballliga (1. Mannschaft seit Saison 2008/09 Verbandsliga Hessen Süd). Zudem verfügen sie über eine der größten Jugendabteilungen in Frankfurt. Auch Frauen waren schon früh im Verein willkommen und trainieren heutzutage an der Gerbermühle – dem Wahrzeichen Oberrads.

Gerbermühle

Gerbermühle
Gerbermühle

Die Gerbermühle ist ein Restaurant- und Hotelbetrieb am Main. Seinen Namen verdankt er seiner Geschichte. Das Fundament des Gebäudes geht auf ein Lehngut des 14. Jahrhunderts zurück, auf dem man später eine Getreidemühle errichtet hat. Diese wurden nach einiger Zeit als Gerberei genutzt. Hessisches Kulturdenkmal wurde dieses Gebäude jedoch wegen seiner Berührung mit der Literaturgeschichte. Einst war es der Sommersitz von Kaufmann und Bankier Johann Jakob Willemer, welcher in den Jahren 1814 und 1815 Besuch von Johann Wolfgang von Goethe bekam. Der Dichter feierte dort seinen 66. Geburtstag. Es heißt auch, dass er in seinem Werk „Faust I“ in der sogenannten „Osterspaziergangsszene“ auf die Gerbermühle verweist. Eine Gedenktafel soll sowohl an den ursprünglichen Nutzen des Gebäudes als auch an die Besuche des berühmten Schriftstellers erinnern:

Die Mühle ruht, das Rad schlief ein

Sein Name geht nur in dem Haus.

Der jede Stätte ewigte,

Die er betrat: So warst du sein.

Nahe der Gerbermühle befindet sich das ICH-Denkmal. Es ist zuerst in Frankfurt errichtet worden und nun Teil der Komischen Kunst im Grüngürtel. Von einer Schautafel angeregt soll man sich auf den Sockel stellen, der Denkmälern berühmter Personen nachempfunden ist und hinten über eine Treppe verfügt. Während man Posen von der Schautafel imitiert, kann man sich fotografieren lassen. Das Motto des Ganzen ist die Einzigartigkeit des Menschen, weshalb auch in goldenen Großbuchstaben ICH auf dem Sockel steht. Wer möchte, kann natürlich auch sein Haustier auf dieses Podest setzten. Tiere sind schließlich auch einzigartigen.

Gefördert aus Mitteln der Stadt und des Jobcenters Frankfurt am Main

  

 

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Fachanleitung:
Timo Aspacher
Faye Förster

 

 

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