
Der Magistrat der Stadt Frankfurt hat in Nied ein beachtliches städtebauliche Entwicklungskonzept beschlossen. Das Paket wurde zur Beratung und Beschlussfassung in die Gremien der Stadtverordnetenversammlung weiter gegeben.
„Grünes Licht für ISEK“, heißt es auf der Homepage des Immobilienentwicklers Projektstadt. Gemeint ist das frisch genehmigte „Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept“, kurz ISEK. Über 2.500 Anregungen und Ideen, 57 Projekte und 300 Seiten umfasst das Exposé „Sozialer Zusammenhalt Nied“. Der Magistrat der Stadt Frankfurt hat nun genau dieses Paket beschlossen und zur Beratung und Beschlussfassung in die Gremien der Stadtverordnetenversammlung weiter gegeben. „Ein echtes Bürgerkonzept – von Nied für Nied“, freut sich Oberbürgermister Peter Feldmann (SPD). „Das ISEK für Nied haben wir unter großer Beteiligung der Bevölkerung und lokaler Akteursgruppen erarbeitet. Herausgekommen ist ein detailliertes und abgestimmtes Dokument, das den Fahrplan für die Entwicklung des Stadtteils in den kommenden Jahren darstellt“, ergänzt sein Parteikollege und Stadtrat Mike Josef, zuständig unter anderem für das Stadtplanungsamt.
Erarbeitet wurde das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept von der ProjektStadt | Integrierte Stadtentwicklung. Der zuständige Projektleiter Jan Thielmann und sein Team sollen in enger Zusammenarbeit mit dem Quartiersmanagement vom Caritasverband Frankfurt und dem Stadtplanungsamt in den kommenden Jahren den Stadterneuerungsprozess steuern. Das Stadtplanungsamt ist dabei federführend, bei der Umsetzung sind darüber hinaus jedoch viele der Frankfurter Ämter eingebunden und gefordert, heißt es. Das festgelegte Planungsgebiet hat eine Gebietsgröße von 320 Hektar und rund 20.000 Einwohner*innen. Es umfasst sowohl den baulichen Siedlungsbestand des Stadtteils als auch die Freiflächen im Bereich von Main und Nidda.
Das Planungsziel
Die Integration von Kindern, Jugendlichen, Älteren, Frauen, Arbeitslosen, behinderten Menschen sowie Menschen unterschiedlicher Herkunft ist ein elementares Ziel des Städtebauförderprogramms. Die soziale, kulturelle, wirtschaftliche, sprachliche und gesundheitliche Teilhabe dieser verschiedenen Bevölkerungsgruppen ist wesentlich für das Zusammenleben aller Bewohner*innen im Stadtteil Nied. „Denn der integrierende Ansatz des Förderprogramms sieht sowohl das Zusammenführen verschiedener Blickwinkel als auch das Zusammenwirken von baulichen und sozialen Maßnahmen vor“, schreibt das Frankfurter Stadtplanungsamt dazu.
Der Projektverlauf
Im Stadtteilbüro finden regelmäßig Besprechungen, Bewohnertreffen, Beiratssitzungen und Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Themen statt. „Durch einen leicht zugänglichen Ort wie das Stadtteilbüro können neue Veranstaltungsangebote entstehen, die den nachbarschaftlichen Austausch, die gemeinschaftliche Freizeitgestaltung und die kulturelle Vielfalt fördern, ohne die Menschen auszugrenzen, die sich solche Angebote oder Raummieten sonst nicht leisten können“, heßt es weiter. Denn es bestehe auch die Möglichkeit, das Stadtteilbüro selbstverwaltet zu nutzen, zum Beispiel für eine Ausstellung, einen Lesekreis oder ein Repaircafé. Der gemeinsam nutzbare Raum steht allen Nieder*innen offen.
Der Stadtteilbeirat (siehe PDF-Download, 752 KB) ist das Beteiligungsgremium der Bewohner*innen und Institutionenvertreter im Rahmen des Programms Sozialer Zusammenhalt. Hier tauschen sich die Vertreter*innen des Stadtteils aus. Die Mitglieder des Beirats vertreten die Interessen des Gebiets und beraten über Projektvorschläge sowie notwendige Entwicklungen im Stadtteil. Der Beirat trifft sich regelmäßig und tagt öffentlich, um die Anregungen der Nieder*innen in das Projekt Sozialer Zusammenhalt Nied einzubringen. Vor drei Jahren erst hat der Stadtteilbeirat Nied offiziell seine Arbeit aufgenommen. Die Vorsitzenden leiten die Sitzungen und sorgen mit Unterstützung der Quartiersmanagerin Marja Glage vom Caritasverband Frankfurt e.V. dafür, dass die Anliegen und Themen der Nieder*innen berücksichtigt werden. Zur Erklärung: Insgesamt 13 Bewohnerinnen und Bewohner aus allen fünf Quartieren Nieds und 12 Vertreterinnen und Vertreter der Institutionen sind Mitglieder in dem Beirat. Die 25 Mitglieder vertreten die Interessen des Gebiets, beraten über städtebauliche Entwicklungen und entscheiden über Nachbarschaftsprojekte, die mit städtischen Mitteln finanziert werden können.
Hintergrundinformationen
Die Soziale Stadt Nied ist ein Stadterneuerungsgebiet der Stadt Frankfurt am Main. In Nied sollen durch das Programm Sozialer Zusammenhalt mit sozialen und städtebaulichen Projekten die Lebensverhältnisse nachhaltig verbessert werden. Gefördert wird dieses Ziel mit Bundes- und Landesmitteln sowie von der Stadt Frankfurt am Main. Grundlegend ist ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK). Das Stadtplanungsamt hat den Caritasverband Frankfurt e.V. mit dem Quartiersmanagement und die ProjektStadt | Integrierte Stadtentwicklung mit der Projektsteuerung sowie der Erarbeitung des ISEK beauftragt.
PDF-Dateien zum Projekt
Soziale Stadt Nied_Dokumentation_Beteiligungssteine [26742 KB]
Soziale Stadt Nied_Dokumentation_Stadtteilwerkstatt_I+II [8909 KB]
Kontakt:
Marja Glage (Quartiermanagerin)
Alt-Nied 13
65934 Frankfurt am Main
Tel: 069 / 298 265 40 oder 0176 /129 822 02
E-Mail: marja.glage@caritas-frankfurt.de
Stadt Frankfurt am Main
Stadtplanungsamt
Kurt-Schumacher-Straße 10
60311 Frankfurt am Main
E-Mail: planungsamt@stadt-frankfurt.de
Text: RA
März 2022