Wer in Frankfurt am Mainufer Richtung Westen spazieren geht, kommt nicht nur ins Gallus, Griesheim und Nied, sondern auch nach Höchst. Ein Stadtteil, der auf eine zwölfhundertjährige Geschichte zurückblicken kann. Die Farbwerke Hoechst AG (1863–1999 und ab 1999 Intustriepark Höchst) machte den Stadtteil weltweit bekannt.
Der Stadtteil Höchst besaß zwischen 1355 und 1928 eigene Stadtrechte. Dieser Stadtteil liegt im Westen am rechten Mainufer von Frankfurt. Dort mündet die Nidda, aus dem Vogelsberg kommend, in den Main. Höchst wurde zuerst auf einem Hochplateau oberhalb der Nidda-Mündung besiedelt und diese Besiedlung wurde durch Funde aus der Jungsteinzeit nachgewiesen. Auch die Römer errichteten dort ein Kastell, das sie im Jahr 260 wieder aufgaben. Eine Besiedlung Höchst wurde erst wieder im 8. Jahrhundert – 790 – erstmals im Lorscher Codex als fränkisches Dorf Hostat (Hochort) urkundlich nachgewiesen. Vor der Eingemeindung nach Frankfurt im Jahr 1928 wurde Höchst von der Stadt Kurmainz verwaltet und lag damit im heutigen Main-Taunus-Kreis. Der Name Frankfurt leitet sich von der Tatsache ab, dass mehrere Furten über den Main führten, auch in Höchst gab es solch eine Furt, die zum Schwanheimer Ufer führte.
Höchst mit seinen 15.897 Einwohnern und einer Fläche von 4,597 km² grenzt im Norden an Unterliederbach, im Osten an Nied, im Süden an das Schwanheimer Untermainfeld und das angrenzende Naturschutzgebiet Schwanheimer Dünen und im Osten an Sindlingen. Das andere Mainufer ist per Fähre oder mit dem Auto über die Leunabrücke zu erreichen. Fußgänger und Radfahrer können auch die Werksbrücke West der ehemaligen Farbwerke Höchst AG nutzen, und über die Sindlinger Mainbrücke (Bundesstraße 40) ist der Rhein-Main-Flughafen über Kelsterbach gut erreichbar. Das kürzlich neu gestaltete und erweiterte Höchster Mainufer mit vielen Sitzgelegenheiten unterhalb des Höchster Schlosses lädt zum Spazierengehen, Joggen oder Radfahren ein. Ebenso wie mit der Höchster Mainfähre und der von der Höchst AG in Auftrag gegebenen Werksbrücke West und der Werksbrücke Mitte ist das gegenüberliegende Schwanheimer Mainufer gut zu erreichen.



Geschichte, Sehenswürdigkeiten und Erwähnenswertes
Höchst blickt auf eine mehr als zwölfhundertjährige Geschichte zurück und wurde am Kreuzungspunkt frühgeschichtlicher Handels- und Verkehrswege errichtet. Zeugnisse und Funde aus dieser Zeit sind im Verein für Geschichte und Altertumskunde Frankfurt am Main-Höchst e.V. nähe des Höchster Schlossplatzes in der Bolongarostraße 139, in 65929 Frankfurt, erhalten.
Höchst am Main war ein wichtiger Handelsplatz zwischen Frankfurt und der Stadt Mainz. Deshalb wurde ein Umschlaghafen gebaut, um den Handel mainaufwärts und mainabwärts zu sichern und Waren besser und schneller transportieren zu können. Dieser Umschlagplatz am Höchster Hafen war bis zu seiner Schließung im Jahr 1980 in Betrieb. Zwischen 790 und 1802 gehörte Höchst gut 1.000 Jahre lang zum Herrschaftsbereich des Erzbistums Mainz. Deshalb enthält das Höchster Wappen ein vom Mainzer Rad abgeleitetes Rad.
Um das Jahr 830, wenige Jahrzehnte nach der ersten Erwähnung von Höchst, wurde die weitgehend erhaltene Justinuskirche erbaut und zählt zu einer der ältesten Kirchen in Deutschland. Vor 1803 war sie noch eine Klosterkirche. Ab 1909 ist die Kirche keine Pfarrkirche mehr, aber Gottesdienste finden weiterhin dort statt. Diese Kirche ist nicht nur als Hochzeitskirche sehr beliebt, sondern auch als Konzertraum wird sie genutzt, in den Sommermonaten finden im Innenraum die kulturellen Höchster Orgelkonzerte statt und ist damit eine bedeutsame Institution in Frankfurt. Rund um das Schloss westlich der Justinuskirche entwickelte sich die Stadt langsam zu beiden Seiten der alten Hauptstraße.
Von der Zollburg bis zum Schloss
Im 14. Jahrhundert errichteten die Mainzer Landesherren eine Zollburg, und später wurde an gleicher Stelle das noch heute bestehende Höchster Schloss gebaut, um Zölle auf dem Main zu erheben. Die Zollburg diente als Residenz der Mainzer Erzbischöfe. Da die Handelsstadt Frankfurt ihre wichtigste Lebensader durch den Mainzoll bedroht sah, zerstörten die Frankfurter Bürger 1396 Stadt und Burg. Jedoch bauten die Bürger diese Burg bald darauf wieder auf, und im 15. Jahrhundert wurde die Stadt zweimal erweitert. Das Renaissance-Gebäude der Burg wurde 1568 anstelle der alten Anlage errichtet, nur der Bergfried blieb erhalten. Beim Großen Stadtbrand von 1586 wurde die Hälfte der Stadt zerstört.



Während des Dreißigjährigen Krieges brannten 1635 große Teile des Schlosses ab und wurden nicht wiederaufgebaut – auch der Stadtteil war betroffen. Das Schloss selbst beherbergte bis 2006 zeitweise das Firmenmuseum der Hoechst AG. In der Schlacht zwischen den Stadtteilen Höchst und Nied am 20. Juni 1622 besiegten die kaiserlichen Truppen unter der Führung von Johann T’Serclaes von Tilly die Braunschweiger nahe Höchst und dem Stadtteil Nied. Im Jahr 1631 besetzten die Schweden unter Gustav II Adolf die Stadt, 1635 folgte die Besetzung durch Bernhard von Weimar, bei der das gotische Schloss zerstört wurde. Ab dem 18. Jahrhundert blühte der Handel in Höchst wieder auf.


Außerdem ist ein Besuch des Schlosskellers im Höchster Schloss mit Live-Musik zu kleinen Preisen zu empfehlen. – Die Adresse des Schlosskeller ist am Höchster Schlossplatz 16 und auf der Internetseite: www.schlosskellerhoechst.de. Weitere ansprechende Restaurants finden sich auf der Übersichtskarte am Schlosshof.
Vom Schlossfest bis zum Bunkerfest
Der beliebte Stadtteil bietet vielseitige kulturelle Sehenswürdigkeiten und Angebote. Ein alljährliches Frankfurter Highlight ist nicht nur das Mainuferfest in der Frankfurter Stadtmitte, sondern auch das Höchster Schlossfest – eine kulturell folkloristische und kostenfreie Großveranstaltung, die seit 1957 in Höchst stattfindet. Lesen Sie auch unseren Artikel Das 65 Jubiläums – Höchster Schlossfest 2023. Dieses Fest findet jährlich von Mitte Juni bis Mitte Juli am Schloss statt und wird von verschiedenen Gruppierungen begleitet. Zu Erleben gibt es Einzelveranstaltungen von Vereinen, einen Vergnügungspark, Konzerte auf der Schlossterrasse, ein Ritterlager im Burggraben, Livemusik im Park und eine Kerb am Mainufer. Der Vereinsring Höchst organisiert das Schlossfest, bei dem sich Vereine und ortsansässige Unternehmen präsentieren, aber auch aus Veranstaltungsreihen des Neuen Theaters Höchst oder der Justinuskirche, die von Höchster Vereinen, Unternehmen, Kirchen und zum Teil auch von Privatpersonen organisiert werden. Am letzten Abend des Festtages endet das Schlossfest mit einem großen Feuerwerk am Main. Doch das Schlossfest muss mit der Zeit gehen, denn die Kosten werden immer höher und einige Vereine können laut Vereinszeitung des Vereinsring Frankfurt Main -Höchst e.V. kein Personal mehr stellen, sodass der Vereinsring den Betrieb der Gastronomie übernimmt. Jahrzehntelang wurde das Fest nicht nur um das Schloss betrieben. Auch im Schlosshoff standen einige Vereine mit ihren Zelten. In Zukunft wird das Fest neben dem Schloss im Brüningpark stattfinden, da der Denkmalschutz keine Genehmigung mehr für das Schloss erteilt.
Nicht nur das Schlossfest findet alljährlich in der Nähe des Schlosses statt, auch der Höchster Weihnachtsmarkt an der Nidda-Mündung wird vor Weihnachten mit verschiedenen Pavillons, Fahrgeschäften und Essensständen präsent sein. Wenn Sie entlang der Nidda bis zur Mündung in den Main spazieren, sehen Sie an der Mündung zwei Hausboote liegen, auch ein Hotelschiff mit seinem Restaurant liegt dort vor Anker. Eine Besonderheit ist die Mainfähre, mit der Sie in das angrenzende Naturschutzgebiet der Schwanheimer Dünen übersetzen können.


Gleichfalls findet einmal im Jahr das bekannte Höchster Bunkerfest im Leunabunker statt, in dem über 40 lokale Bands regelmäßig proben und Auserwählte nebst Gäste ihre Darbietungen kostenfrei zum Besten geben können. Für kleines Geld werden Getränke aller Art auch Gezapftes und Gegrilltes angeboten.
Das Weiße Gold und der Bolongaropalast
Nicht nur Meißen (Sachsen) oder Rosenthal (Fichtelgebirge) können Porzellan herstellen, auch der Landkreis Höchst kann mit seiner Porzellan Produktion auf eine alte Tradition zurückblicken. Als Konkurrent zu Meißen und zur Versorgung des Rhein-Main-Gebietes mit Porzellan wurde 1746 die Höchster Porzellanmanufaktur gegründet, die bis 1796 das als „Weißen Gold des Mains“ bekannte Porzellan herstellte. Auf Betreiben des Höchster Journalisten, Historikers und Heimatforschers Rudolf Schäfer (1914-1985) ist die Höchster Porzellanmanufaktur 1947 ein zweites Mal gegründet worden. Im Jahr 1963 wurde das Unternehmen wieder geschlossen, aber schon zwei Jahre später wurde der Betrieb unter der Leitung der Farbwerke Hoechst und des Frankfurter Bankhauses Koch, Lauteren & Co. wiederaufgenommen. Seit dem Jahr 1977 ist die Porzellanmanufaktur im Kronberger Haus in der Bolongarostraße 152 zu finden. In dem von 1577 bis 1580 von Franz Kronberg erbauten Adelspalais, werden zurzeit drei Dauerausstellungen sowie eine Sonderausstellung „Höchste Güte und barocke Zier“ über die Geschichte der alten Höchster Porzellanmanufaktur von 1776 bis heute gezeigt. Öffnungszeiten und weitere Infos des Kronberger Haus und der Ausstellung können Sie hier oder auf der Internetseite des Historisches Museum Frankfurt erfahren. Der Artikel Weißes Gold für fernöstliche Kunden in der Frankfurter Rundschau aus dem Jahr 2018 griff dieses Thema auf.


In der Nähe des Höchster Mainufers verläuft die ehemalige Höchster Hauptstraße, die 1928 zu Ehren ihres Namensgebers Bolongaro in Bolongarostraße umbenannt wurde. Der Bolongaro-Palast ist 1771 von der italienischen Kaufmannsfamilie Bolongaro als Handelskontor errichtet worden. Das Gebäude beherbergte früher Teile der Stadtverwaltung. Im westlichen Pavillon des Palast-Parks, in dem der Chemiker und Erfinder Otto Vollbehr seinen Ruhestand verbrachte, befindet sich das Standesamt.
Seit der Eingemeindung von Höchst können Sie zweimal im Jahr über die Verwaltungsstelle Höchst bei einer Bürgersprechstunde im Bolongaropalast den*die Oberbürgermeister*in von Frankfurt in seinem Büro besuchen. Von 1947 bis 1950 hatte auch der Deutsche Landkreistag hier sein Büro. Der ehemalige Frankfurter Oberbürgermeister Walter Kolb (* 1902; † 1956) wohnte im Westflügel des Palastes, in dem heute das Standesamt untergebracht ist. Der Bolongaro-Palast wird derzeit renoviert und der Historische Verein wird seine Räume im Palast als Museum, Kultur- und Veranstaltungszentrum beziehen.
Empfehlenswert ist die Adresse des Kulturkeller Höchst im Dalberger Haus bei der Rudolf-Schäfer-Anlage direkt an der Bolongarostraße 186 – 65929 Frankfurt. Der Kulturkeller mit 250 Sitzplätzen bietet den Besucher*innen ein eigenes Varietéprogramm mit Kabarett, Musik und Kleinkunst. Mit seiner beispiellosen Nähe zwischen Künstler*innen und dem Publikum hat sich der Kulturkeller seit seiner Gründung 1987 zu einer der bedeutendsten Kleinkunstbühnen Hessens entwickelt. Des Weiteren befindet sich das Lindner Congress Hotel an der Bolongaro Straße und in der Nähe der Stadtteilgrenze zu Nied steht das JobCenter Höchst.
Die Zuckschwerdtstraße, die Kö und das MTZ
Neben dem Bahnhof Höchst ist die Zuckschwerdtstraße ein Knotenpunkt des öffentlichen Nahverkehrs. Dort endet die Straßenbahnlinie 11, die durch das Stadtzentrum in Richtung Schießhüttenstraße nach Fechenheim fährt. Somit ist dieser Streckenverlauf einer der längsten in Frankfurt. Von der Zuckschwerdtstraße aus fahren Sie mit den Buslinien, 50 Unterliederbach West – Bockenheimer Warte, 51 Niederrad Triftstraße – Ludwig-Erhard-Schule, 54 Friedhof Sindlingen – Griesheim Bahnhof, M55 Rödelheim Bahnhof – Friedhof Sindlingen und die Buslinie 59 Cheruskerweg – Griesheim Bingelsweg. Alle Buslinien außer der Linie M55 fahren über den Höchster Bahnhof. In der Nähe der Zuckschwerdtstraße finden Sie das Sozialrathaus Höchst in der Palleskestraße 14.
In der Nähe befindet sich die Königsteiner Straße, auch liebevoll die Kö genannt, die 1990 teilweise zur Fußgängerzone umgebaut wurde. Dort befinden sich die Post und der Rewe, dort stand einmal das Kaufhaus Hertie. In der Kö findet man auch die beiden Drogerieketten Rossmann und DM, sowie die Optiker Apollo und Fielmann. Wenn man der Königsteiner Straße folgt (mit Auto die Gotenstraße), erreicht man das MTZ (Main-Taunus-Zentrum in Sulzbach). 25 Jahre lang war die Metzgerei Haxen-Reichert in Höchst wohlbekannt, dort konnte man nicht nur Fleischprodukte kaufen, die Mitarbeiter boten den Bürger*innen auch warme Mahlzeiten an. Nun schloss die Traditionsmetzgerei Reichert am 21. Januar 2023 die Filiale in der Fußgängerzone der Königsteiner Straße, für die Zukunft widmet sich Thomas Reichert seinem Event-, Catering- & Partyservice.
Thomas Reichert: „Keine Zukunft an diesem Standort“
Ich war an diesem Standort nun 25 Jahre. Die Metzgerei Reichert selbst gibt es seit über 80 Jahren. Der Grund, warum es unseren Familienbetrieb schon so lange gibt, ist, weil wir vor dem Hintergrund des sich stetig ändernden Zeitgeistes und der sich stets verändernden Bedingungen immer wieder Lösungen gefunden haben, die den Betrieb weitergetragen haben. Jetzt bin ich an so einem Punkt angekommen, an dem ich das Gefühl habe, dass unser Geschäftsmodell, das wir gute zwanzig Jahre erfolgreich in der Königsteiner Straße betrieben haben, an diesem Standort keine Zukunft mehr hat.
Thomas Reichert: „Keine Zukunft an diesem Standort“
Die Nachkriegszeit
Im Ersten Weltkrieg, 1914 bis 1918, wurde Höchst durch eine Französische Garnison besetzt, die sich erst 1929 widerwillig zurückzog. Im Juni 1930 endete die französische Besatzung schließlich formell. Ab 1945 wurde Höchst durch Angehörige der US-Streitkräfte besiedelt, die bis zu ihrem Abzug in einer eigenen Siedlung lebten. Abgesehen davon ist Höchst im Zweiten Weltkrieg so gut wie nicht angegriffen worden. Bei Luftangriffen wurden vier Häuser zerstört und 13 Menschen starben. Die Anlagen des Chemiewerks Hoechst AG blieben dabei so gut wie unbeschädigt. Darum sind auch die alten Fachwerkhäuser im Zentrum des Höchster Marktplatzes erhalten geblieben.

Fernrohre in die Vergangenheit zeigen die Außen- und Innenansicht der alten jüdischen Synagoge auf dem Ettighausenplatz. Die Synagoge wurde 1905 eröffnet und von den Nationalsozialisten 1938 völlig zerstört. Zynisch erweise steht heute dort ein Hochbunker, der unter Denkmalschutz steht. Das Historische Altstadtlokal Anno 1525 – eines der ältesten Fachwerkhäuser und einstmals die erste jüdische Synagoge in Höchst – soll mit der Unterstützung des Verein für Geschichte und Altertumskunde Frankfurt am Main-Höchst e.V. so umgestaltet werden, dass der Grundriss der Synagoge wieder sichtbar wird. In der Nähe der Synagoge gibt es nun eine stilvolle Kneipe im Herzen von Höchst sowie gemütliche Weinlokale, an denen man bei einem Spaziergang durch die Altstadt nicht vorbeikommt.
Die Altstadt und die Höchster Tafel (CaJo)
Sitz der Kreisverwaltung des Main-Taunus-Kreises blieb Höchst jedoch bis 1980, als es durch eine Gebietsreform aus dem Altkreis Höchst und dem Altkreis Wiesbaden neu gebildet wurde. Durch die Neubildung verschwanden auch die eigene Kfz-Zulassungsstelle, die für den gesamten Main-Taunuskreis und das FH -Kennzeichen zuständig war. Heute befindet sich die Kfz-Zulassungsstelle in Hofheim. Bis heute sind Bauprojekte und städtebauliche Maßnahmen, die Frankfurt-Höchst zugesagt waren, nicht durchgeführt worden und lagern im Stadtarchiv.
Vom Schloss aus gehen Sie nördlich durch die historische Altstadt von Höchst, die seit 1970 unter Denkmalschutz steht, zum nahegelegenen Marktplatz mit seiner Markthalle die am Dienstag., Freitag. und Samstag, von 07.00 bis 13.00 Uhr besucht werden kann. Direkt an der Markthalle findet hier auf dem Parkplatz ein Wochenmarkt statt. In den 1960er Jahren wurde an der Markthalle das angrenzende Hallenbad Höchst in der Melchiorstraße 21, 65929 Frankfurt am Main erbaut, bevor es am 25. Dezember 1995 einem Brand zum Opfer fiel. Nach dem Brand sollte das Schwimmbad abgerissen werden, doch eine Bürgerinitiative des Höchster Schwimmverein verhinderte dies und führte 1998 zu einer kompletten Sanierung des Bades. Neben dem Bad befinden sich die Evangelische Stadtkirche sowie die Robert Koch Schule. An der Kreuzung Leverkuser Straße und Emmerich Josef Straße 46A befindet sich das Filmforum Theater. Wenn man der Leverkuser Straße folgt, gelangt man zum Bahnhof in Höchst.






In der Altstadt steht die Pfarrei St. Josef in der Schleifergasse 2-4. Dort befindet sich in einer Kooperation mit dem Caritasverband Frankfurt am Main e.V. die Frankfurter Tafel e.V. Für viele Bedürftige ist dies eine Anlaufstelle für preiswerte Lebensmittel. Der Zuständigkeitsbereich umfasst die Stadtteile Höchst, Unterliederbach, Nied, Sossenheim, Zeilsheim und Sindlingen. Ausgabetermine sind wöchentlich am Mittwoch und Freitag ab 10:30 Uhr. Bei der jeweiligen Lebensmittelausgabe wird pro Ausgabe ein Euro verlangt, der oftmals gern gegeben und dankbar angenommen wird. Über die Internetseite: www.cajo.st-josef-hoechst.de kann sich jeder Bewohner des Stadtteils vorab informieren.
Klinikum Höchst und der Bahnhof


Um die Gesundheit der Höchster Bürger zu sichern, ließ der Herzog von Nassau 1858 in der Gotenstraße ein Krankenhaus für Handwerker und Bedienstete errichten. Dies war die Geburtsstunde des Krankenhauses. Das heutige Krankenhaus, an der Grenze zu Unterliederbach zwischen Gotenstraße im Westen und Hospitalstraße im Süden gelegen, leidet seit Jahren unter einer veralteten Bausubstanz und Personalmangel.
Im Jahr 2007 wurde auf dem Nachbargrundstück, auf dem einige Wohngebäude der US-Armee standen, ein kompletter Neubau in energiesparender Passivhausbauweise geplant, der für die Betreiber der Klinik wirtschaftlich und umweltfreundlich sein soll. Um Platz für den Neubau zu schaffen, wurde im März 2012 mit den Abbrucharbeiten auf dem Nachbargrundstück begonnen. Der erste Spatenstich erfolgte im Juli 2016, die Baugrube wurde im Juni ausgehoben. Der Grundstein wurde im November desselben Jahres gelegt. Das neue Gebäude wurde im Februar 2023 mit der Verlegung von Patienten für den Betrieb eröffnet. Zuvor hatte das Krankenhaus im Jahr 2005 eine moderne Notaufnahme gebaut, die bis zur Eröffnung des neuen Gebäudes im Februar 2023 in diesem Gebäude untergebracht war. Mit seiner roten Fassadenverkleidung – die einen Operationstrakt und eine Intensivstation beherbergte – war das neue Klinikgebäude bis zur Eröffnung des Neubaus eines der modernsten Gebäude auf dem Klinikumsgelände.




Der Bahnhof in der Adolf-Haeuser-Straße ist der Knotenpunkt des Stadtteils. Vom Bahnhof aus kann man mit der Taunusbahn nicht nur zum Frankfurter Hauptbahnhof, sondern auch nach Königstein in den Taunus fahren. Außerdem können Sie vom Bahnhof Höchst aus mit den beiden S-Bahn-Linien S1, Wiesbaden – Rödermark-Ober-Roden und der S2, Niedernhausen – Dietzenbach erreichen, beide S-Bahnlinien fahren über den Frankfurter Hauptbahnhof – Hauptwache – Konstablerwache in den Stadtkern Frankfurt.



Nördlich des Bahnhofs befinden sich die Praunheimer Werkstätten, in denen geistig und körperlich behinderte Menschen arbeiten. Im südlichen Bereich befinden sich das Einwohnermeldeamt, eine Bäckerei, eine Apotheke, Smartphone-Jobs und mehrere Fast-Food-Läden. Von 2017 bis 2019 wurde der Buszugang direkt am Bahnhof umgestaltet, weitere Umbauten sind noch geplant. Am Dalbergkreisel, einer der drei Ost-West-Hauptachsen in Höchst, die an der Königsteinerstraße, die Hostatostraße und die Kasinostraße anbindet, befindet sich das Uhren- und Aktionsgeschäft Meister Bauer mit seinem schönen Glockenspiel.
Der Industriepark Höchst
Wenn Sie in Höchst wohnen, beziehen Sie bestimmt Ihren Strom von der Süwag Vertrieb AG & Co. KG, einem der in Frankfurt ansässigen Energieversorger. Neben der Süwag ist der wichtigste Arbeitgeber im Stadtteil der Industriepark Höchst.
Der Name Höchst wurde durch die Hoechst AG (1863-1999) weltweit bekannt. Höchst wäre wirtschaftlich ohne Gründung der Farbwerke Höchst im Jahre 1863 durch Dr. Adolf von Brüning kein wesentlicher wirtschaftlicher Standort für die Region des Rhein-Main Gebietes geworden. Die Hoechst AG beauftragten Architekten mit den Bau der beiden Werksbrücken über den Main. Mit einer Unterbrechung von 27 Jahren zwischen 1925 und 1952 war Höchst der Hauptsitz des Chemie- und Pharmaunternehmens. Das ehemalige Stammwerk ist heute einer der größten Industriestandorte in Deutschland. Anlässlich ihres hundertjährigen Bestehens der Höchst AG – beauftragte schon Mitte der 1950er Jahre die Höchst AG die Architekten Friedrich Wilhelm Kraemer und Ernst Sieverts in Unterliederbach an der Stadtgrenze zu Sindlingen die Jahrhunderthalle als Kulturstädte zu Planen und zu errichten. Der Bau wurde am 11. Januar 1963 eröffnet. Als Ehrung und Erinnerung steht der Brüningbrunnen am Rande des Höchster Marktplatzes als Kugelpavillon in Jugendstil und Historismus von 1910.
Fazit: In Höchst kann man nicht nur einkaufen, sondern auch am den Ufern von Main und Nidda spazieren gehen und mit dem Fahrrad ins Stadtzentrum fahren. Der Stadtteil ist wie einige wenige andere Statteile ein Teil des Frankfurter Grüngürtels. Dazu können Sie den Artikel Grünes Frankfurt: Höchst auf unsere Seite Erlebnisraum-Frankfurt.de lesen.
Text und Bilder: Rudolf Schindler