Den Stadtteil Seckbach verbindet man mit grüner Naherholung. Um sich vom Alltag zu regenerieren, bietet u. a. der Lohrpark auf dem Lohrberg und der Huthpark ausreichend Gelegenheiten und zahlreiche Möglichkeiten zu einer vielfältigen und erholsamen Freizeitgestaltung. Die Grünanlagen sind Teil des Frankfurter Grüngürtels. Auch der Quellenwanderweg beginnt in Seckbach.

Ein paar Zahlen zum Profil des Stadtteils. Von den 799,7 Hektar Gesamtfläche Seckbachs sind laut Vermessungsamt der Stadt Frankfurt 430,1 Hektar Vegetation (Quelle) und am 31.12.2020 lebten in dem 5 km nordöstlich der Innenstadt liegenden Stadtteil Seckbach etwa 10.500 Einwohner (Quelle). Die bereits im Jahr 881 als „villa Seckibah“ (Sickerwasser) urkundlich erwähnte frühere Landgemeinde wurde am 1. Juli 1900 zu Frankfurt eingemeindet (Quelle). Mit der Eingemeindung gewann Frankfurt dringend benötigten Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde durch den Bau der Zentgrafensiedlung 1950 und der in Plattenbauweise erstellten Atzelbergsiedlung in den 1970er-Jahren dringend benötigter Wohnraum geschaffen (Quelle). Im historischen Ortskern ist der ursprünglich dörfliche Charakter durch das am besterhaltene fränkische Fachwerk-Ensemble Frankfurts bewahrt. Empfehlenswert ist es, in eines der traditionellen Apfelweinlokale einzukehren, denn Seckbach ist zusammen mit Bergen-Enkheim der Apfelstadtteil Frankfurts.
Naherholung in Seckbach

Der Huthpark, 18,65 Hektar groß, erstreckt sich zwischen Seckbach und der Festeburg (Preungesheim). Charakteristisch sind seine weitläufigen Wiesenflächen mit Bäumen und Baumgruppen. Der 1912 eröffnete Park wurde zwischen 1910 bis 1912 von Gartenbaudirektor Carl Heicke und dessen Gartenarchitekten Bernhard Rosenthal entworfen. Max Bromme, der nachfolgende Gartenbaudirektor, legte die bereits als Volkspark geplante Anlage mit Kleingärten, Sportanlagen und Spielplätzen an. Heute stehen hier eine Fitnessanlage mit diversen Stationen samt Übungsanleitungen, Spiel- und Liegewiesen, zwei Sportanlagen, zwei Vereinstennisplätze, zwei attraktive Kinderspielplätze, ein Bolzplatz und eine Hundeauslauffläche zur Verfügung. Die wichtigsten Regeln: Hunde außerhalb der Hundeauslauffläche an die Leine nehmen und Grillen verboten. Mehr Informationen zu den Fitnessanlagen im Huthpark hier. Gastronomie bietet das „Café Bergstation“. Es befindet sich im denkmalgeschützten Huthpark-Pavillon, der als Unterstandshalle erbaut (Baubeginn 1929) und 2012 saniert wurde.

Auf dem 185 m hohen Lohrberg, der ein beliebtes Ausflugsziel mit unvergleichlichem Blick auf die Stadt Frankfurt und deren Umgebung ist, befindet sich der 18 Hektargroße Lohrpark. Er liegt 180 m über Meereshöhe und ist der höchstgelegene Park Frankfurts. Das Naherholungsgebiet entstand etwa zwischen 1919 bis 1930 und steht seit 1986 unter Denkmalschutz. Gestaltet wurde der Park ebenfalls nach Plänen von Gartenbaudirektor Max Bromme. Der Lohrpark bietet Erholungsmöglichkeiten für Erwachsene, einen Kindererholungsgarten für den Nachwuchs sowie die Nutzung durch Kleingartenanlagen. Hier gibt es vielseitige Angebote der Freizeitgestaltung durch Spiel- und Liegewiesen, Grillplätze, Kleingärten, Gastronomie und ein kleines Planschbecken. Auf dem Lohrberg, dem Hausberg Frankfurts, befindet sich auch das gemeinnützige Streuobstzentrum „MainÄppelHaus“.

Hier werden Beratung und Kurse für Pflanzenfreunde und Hobbygärtner*innen angeboten. Auch die Tradition des in Notzeiten nach 1945 entstandenen Beratungsgartens zum erfolgreichen Selbstanbau von Obst und Gemüse wird als Erlebnisgarten vom MainÄppelHaus fortgeführt. Weitere Angebote sind Kinderprojekte, wie Naturerlebnisaktionen für Schulklassen und Kindergärten. Der 1,3 Hektar umfassende Weinberg am Lohrberger Hang, der vom Weingut der Stadt Frankfurt am Main bewirtschaftet wird, gehört zum bekannten Weinanbaugebiet Rheingau. Er ist seit 1803 im Besitz der Stadt und befindet sich in Südhanglage auf dem zum Berger Rücken gehörenden Lohrberg innerhalb des Lohrpark. Teile des Berger Rücken gehören zum Quellenwanderweg. Eine weitere Station des Quellenwanderwegs ist der Seckbacher Mühlbach, der am Westhang des Lohrbergs durch den Zusammenfluss mehrerer Quellen entsteht. Er speist das seit 1937 als Naturschutzgebiet ausgewiesene „Seckbacher Ried“.

In dem etwa 7 Hektar umfassenden Feuchtgebiet mit Weichholzauenwald auf dem verlandeten Gelände eines Altarms des Mains bietet die Naturschutzgruppe Seckbach regelmäßig fachkundige Führungen an. Der sehr flache, im Sommer fast ausgetrocknete Sausee, der bereits 1937 als Naturdenkmal ausgewiesen wurde, ist ebenfalls ein Überbleibsel eines Altarms des Mains. Er wird maximal 3.500 Quadratmeter groß, ist für die Öffentlichkeit frei zugänglich und ist auch Teil des Frankfurter Grüngürtel. Das Areal ist im Gemarkungsplan 1771 als „Sandfeld“ bezeichnet und erhielt wohl seinen Namen, weil früher die Seckbacher Bauern ihre Schweine an dem See tränkten. Mehr Informationen hier.
Sport- und Veranstaltungsstätten

Im Stadion am Riederwald wurde das erste Fußballspiel zur Einweihung am 5. September 1920, das 1:1 unentschieden endete, zwischen Eintracht Frankfurt und Freiburg ausgetragen. Nach der Zerstörung durch Bombenangriffe und dem Abriss im November 1943 wurde die Sportstätte ab der Wiedereröffnung am 17. August 1952, Riederwaldstadion genannt. Das 6.000 Zuschauer fassende Stadion in der Gustav-Behringer-Straße 10, Ecke Alfred-Pfaff-Straße wurde 2010 komplett erneuert. Es ist mit Naturrasen, Flutlicht und einer Laufbahn ausgestattet. Hier werden Testspiele der Eintracht Frankfurt sowie Punktspiele zwischen Mannschaften aus niedrigeren Ligen und die Heimspiele in der A- und B-Junioren-Bundesliga der U19 und U17 von Eintracht Frankfurt ausgetragen. Die Amateure der Eintracht und Schüler*innen des hier ansässigen Sportleistungszentrums des Eintracht Frankfurt e. V., Alfred-Pfaff-Straße 1, 60386 Frankfurt (Informationen zur Ausbildung zum Profifußballer findet man hier) trainieren auf dem Gelände. Zudem finden in der Multifunktionsarena Leichtathletik-Wettbewerbe und diverse andere Veranstaltungen statt.
Das Kulturzentrum Batschkapp ist ein Rock- und Musikclub in Frankfurt am Main. Darüber, welche Künstler*innen und Berühmtheiten in der Batschkapp auftraten (z. B. die Bands „Red Hot Chili Pepper“, „Nirvana“, „Die Toten Hosen“, „Die Ärzte“ und Robbie Williams, mit seinem ersten Solokonzert nach der Trennung von „Take That“) und welche Bedeutung diese Veranstaltungsstätte für die Musikkulturszene im Rhein-Main-Gebiet hat, kann man sich u. a. hier informieren. Der 1976 eröffnete Club befand sich ursprünglich im Stadtteil Eschersheim. Seit dem 10. Dezember 2013 ist die Batschkapp im Stadtteil Seckbach, in der Gwinnerstraße 5. Die neue Konzerthalle bietet Platz für 1.500 Zuschauer. Hier mehr Informationen und Details.
Historisches und Sehenswertes in Seckbach

Die erstmals im Jahre 1340 als „Geierswarte“ erwähnte Berger Warte liegt in einer Höhe von 212,6 Metern auf Frankfurts topografisch höchstem Punkt. Ort und Umfeld haben eine große lokalhistorische Bedeutung. Während einer Belagerung Frankfurts wurde sie 1552 niedergebrannt. Der Neubau der Berger Warte erfolgte 1557. Sie war ein Teil der Landwehr der Grafschaft Bornheimer Berg. Die Leopoldsäule ist ein Ehrenmal zur Krönung Leopold II., zum vorletzten Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, 1790 im Frankfurter Kaiserdom St. Bartholomäus. Die Wahl des Standortes nahe der Berger Warte erklärt sich möglicherweise dadurch, dass das Wartfeld und die Gegend um Bergen wiederholt Aufmarschgebiet und Heerlager von Truppen und 1759 im Siebenjährigen Krieg ein Schlachtfeld war. Der Parkfriedhof Heiligenstock ist ein 17,38 Hektar großer städtischer Friedhof. Er liegt am nördlichen Rand des Hochplateaus Heiligenstock auf dem Berger Rücken. Auf dem Gelände befindet sich eine moderne Trauerhalle und Kapelle mit einem Kuppeldach von 4 Metern Durchmesser. Das Ehrenmal für die Seckbacher Gefallenen des Ersten Weltkriegs wurde 1930 im gerade fertiggestellten Lohrpark feierlich eingeweiht. Mit Anbringung einer Ehrentafel am 23. November 1993 wurde das Ehrendenkmal auch den Seckbacher Gefallenen des Zweiten Weltkriegs gewidmet. Das Friedrich-Ludwig-Jahn-Denkmal oder Jahn-Denkmal, findet man im Lohrpark auf dem Lohrberg, am Rand einer Spielwiese. Der am 31. Mai 1953 eingeweihte Gedenkstein wurde zur Erinnerung an den legendären „Turnvater Jahn“ errichtet und die vier eingemeißelten `F` stehen für dessen Wahlspruch „frisch, fromm, fröhlich, frei“. Der Pädagoge und Politiker war Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung und lebte von 1815 bis 1884 in Frankfurt. Die Marienkirche ist eine evangelisch lutherische Kirche, die im Barockstil errichtet wurde. Nach zweijähriger Bauzeit wurde sie am 7. September 1710 eingeweiht und brannte 1943 nach Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg vollständig ab. Die Kirche wurde unter großer Beteiligung der Seckbacher Bevölkerung neu errichtet und am 1. Advent 1951 erneut eingeweiht. Die Anschrift des Gemeindebüros lautet: evangelische Mariengemeinde, Zentgrafenstraße 23, 60389 Frankfurt. Die alte lutherische Schule Seckbach in der Wilhelmshöher Straße 135 wurde im Jahr 1709 eröffnet. Das bis heute erhaltene sehenswerte Fachwerkhaus im fränkischen Stil blieb im Zweiten Weltkrieg unversehrt. Die Maria-Rosenkranz-Kirche ist eine römisch-katholische Kirche. Das Seckbacher Rathaus ist eines der schönsten, noch heute erhaltenen Fachwerkhäuser in und um Frankfurt. Das historische Renaissance-Rathaus und heutige Baudenkmal im historischen Ortskern entstand im 16 Jahrhundert 1542. Nach der Eingemeindung Seckbachs zu Frankfurt und dem Verlust seiner ursprünglichen Funktion wird es heute nach zwischenzeitlicher Mischnutzung als Bürgerhaus genutzt. Der Förderkreis historisches Rathaus Seckbach e. V. und die Saalbau GmbH pflegen und betreiben die multifunktionale Begegnungsstätte. Das Seckbacher Rathaus steht beispielsweise Vereinen, Parteien, Schulen und für Familienfeiern zur Verfügung. Seit 1998 sind freitags auch standesamtliche Trauungen und das Begründen von Lebenspartnerschaften möglich. Das Heimatmuseum Seckbach ist in der Wilhelmshöher Straße 124. Es ist mit Unterstützung des Instituts für Stadtgeschichte der Stadt Frankfurt eingerichtet und am 24. Januar 2004 eröffnet worden. Das Haus wird durch den Kultur- und Geschichtsverein 1954 Frankfurt a. M.-Seckbach e. V. getragen. Es ist in einem Fachwerkhaus auf dem Schulgelände gegenüber der Marienkirche und dem historischen lutherischen Schulhaus untergebracht. Der DENA-Sender war eine von zwei Rundfunksendeeinrichtungen, die sich auf der Gemarkung von Seckbach befanden. Die Sendeeinrichtung der deutschen Nachrichtenagentur wurde nach Stilllegung Mitte der 1980er-Jahre abgerissen. Es verblieb nur das Abstimmhaus mit dem Durchführungsisolator. Auf dem zum Grüngürtel Frankfurts gehörenden, etwa 60 Hektar großen Landschaftsschutzgebiet Heiligenstock befand sich bis Ende 1967 der Sender Heiligenstock, eine Sendeeinrichtung des Hessischen Rundfunks. Heute existieren nur noch Überreste des Senders. Anfang der 1990er-Jahre wurde auf einem Teil dieses Geländes der Parkfriedhof Heiligenstock angelegt.
Sozial- und Bildungseinrichtungen
Die im Ortsteil Seckbach gelegene berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt am Main in der Friedberger Landstraße 430 ist eine der neun berufsgenossenschaftlichen Akutkliniken in Deutschland. Das Sankt-Katharinen-Krankenhaus in der Seckbacher Landstraße 65 ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung. Das Hufeland-Haus in der Wilhelmshöher Straße 34 ist eine Senioren-Wohnanlage und ein Pflegezentrum. Die soziale, freigemeinnützige Einrichtung bietet umfassende Angebote im Bereich der Alten- und Behindertenhilfe. Sie steht seit 2004 auch unter 65-jährigen Menschen mit körperlicher Behinderung zur Verfügung. Die angeschlossene Altenpflegeschule wurde 2018 in Bildungszentrum für Pflege umbenannt. Die Henry und Emma- Budge-Stiftung ist ein Alten- und Pflegeheim in der Wilhelmshöher Str. 279. Die Fachschule des deutschen Buchhandels, Mediacampus Frankfurt, bzw. die „Mediacampus Frankfurt GmbH“ in der Wilhelmshöher Straße 283“ wurde am 16. August 1962 eingeweiht. Die Zentgrafenschule ist eine Grundschule mit Vorklasse und Ganztagszweig. Die Friedrich-Ebert-Schule, die erste Gesamtschule Deutschlands, startete hier als Schulversuch am 25. Mai 1954 für zunächst 87 Schüler*innen und ist heute eine integrierte Gesamtschule und Ganztagsschule.
Ein Video des Presse- und Informationsamtes der Stadt Frankfurt zum Stadtteil Seckbach siehe hier.
Mehr zur Chronik des Stadtteils Frankfurt-Seckbach siehe hier.
Text: mba
Fotos: GFFB