
Die Dippemess entstand im 13. Jahrhundert als Haushaltswarenmarkt unter dem Namen „Maamess“, was Mainmesse bedeutet. Seit dem 14. Jahrhundert als Dippemess „Topfmesse“ bekannt, ist sie das älteste bekannte Volksfest in Frankfurt. Seitdem befindet sie sich im stetigen Wandel.
In Frankfurt gibt es eine Vielzahl von Festen, wie in der Erlebnisraum-Rubrik Feste & Märkte nachzulesen ist. Beispiele sind das Museumsuferfest und der Wäldchestag, sowie der Weihnachtsmarkt und viele weitere Feste. Die Dippemess als Volksfest ist weit über die Region hinaus bekannt. Sie ist für den Frankfurter Tourismus sehr wichtig. Wer nicht aus Frankfurt und Umgebung kommt, weiß oft nicht, dass die Dippemess zweimal im Jahr stattfindet, im Frühjahr um Ostern herum und im Herbst Anfang September.
Der Dippe und die Messe
Als im 13. Jahrhundert, um circa 1240, zweimal im Jahr eine Haushaltswarenmesse auf dem Römerberg schriftlich belegt wurde, hat niemand daran gedacht, wie groß die heutige Dippemess in Frankfurt werden würde. Die mittelalterliche Maamess war ein Markt für Hersteller des mit graublauer Salzglasur verzierten Steinguts und verschiedener Haushaltswaren aus den Regionen Westerwald, Kannenbäckerland, Ursprung des Frankfurter Bembels, und Urberach in Rödermark im Rodgau. Die Waren wurden von Kaufleuten an die Frankfurter Bevölkerung und Gäste aus dem Umland verkauft.
Die zum Verkauf angebotenen Keramikschalen wurden damals im Frankfurter Dialekt „Dippe“ genannt. So wurde die Maamess folglich zur Dippemess. Und die wurde später zum bekanntesten Volksfest Frankfurts, wo auch Schausteller*innen aus dem Fahrenden Volk auftraten und das Publikum mit ihren Künsten erfreuten.
Der Wandel

Durch die technische Fortentwicklung entstanden mit der Zeit neue und spektakuläre Fahrgeschäfte, die das Publikum begeisterten. Die Folge davon war, dass die Dippemess wegen der wachsenden Zahl der Fahrgeschäfte im Jahre 1968 vom Römerberg auf den heutigen Festplatz am Ratsweg in der Nähe des Ostparks umziehen musste. Dort hatten die Schausteller*innen mehr Platz, ihr buntes Angebot an Fahrgeschäften, gastronomischen Betrieben, Show- und Spielbetrieben zu präsentieren. Traditionelle Fahrgeschäfte, wie eine Geisterbahn, sowie verschiedene Laufgeschäfte konnten ausgebaut werden.
Am 19. Dezember 1981 wurde am Ratsweg die Eissporthalle mit einer Eisfläche von mehr als 9.000 m² eröffnet. Sie verleiht dem Festplatz das heutige, moderne Bild. Besucher*innen der Eissporthalle und der Dippemess erreichen den Ratsweg mit der U-Bahnlinie U7 – Eissporthalle/Festplatz und der Straßenbahnlinie 12 – Eissporthalle/Festplatz.
Der neue Platz für die Dippemess
Im Juni 2022 hat die Frankfurter Regierungskoalition beschlossen, die neue Europäische Schule am Ratsweg zu bauen. Damit muss die Dippemess erneut umziehen. Der neue Standort des Festes ist noch nicht bekannt. Die Koalition möchte das Areal am Rebstock nutzen, was jedoch schwierig wird, da laut T-Online Portal die Messe Frankfurt GmbH den Messeparkplatz, der künftig als Festplatz dienen soll, für sich beansprucht. Eine Alternative wäre der Platz am Kaiserlei, der zwischen Offenbach und Frankfurt Oberrad liegt. Die Dippemess wird noch bis zum endgültigen Standortwechsel am Ratsweg stattfinden.
Wo:
Festplatz am Ratsweg
60386 Frankfurt a.M.
Öffnungszeiten im Frühjahr:
Montag Geschlossen (außer Ostermontag)
Dienstag bis Donnerstag 15.00 bis 23.00 Uhr
Freitag bis Samstag 14.00 bis 24.00 Uhr
Sonntag 12.00 bis 23.00 Uhr
Ausnahmen:
Gründonnerstag 14.00 bis 24.00 Uhr
Karfreitag Geschlossen
Ostersonntag 12.00 bis 24.00 Uhr
Ostermontag 12.00 bis 23.00 Uhr
Öffnungszeiten im Herbst:
Montag: geschlossen
Dienstag bis Donnerstag: 15.00 bis 23.00 Uhr
Freitag: 15.00 bis 24.00 Uhr
Samstag: 12.00 bis 24.00 Uhr
Sonntag: 12.00 bis 23.00 Uhr
Text: Rudolf Schindler