Laut einer aktuellen Datenauswertung unter den 15 größten deutschen Städten ist die Mainmetropole diejenige mit dem geringsten Anteil an Senior*innen.
Wer hätte das gedacht, im Vergleich zu anderen Großstädten leben in Frankfurt am Main sehr wenig Senior*innen. Keine größere deutsche Stadt hat demnach eine jüngere Bevölkerung. So sind nur 15,7 Prozent der Frankfurter*innen älter als 65 Jahre. Das ist der niedrigste Wert unter den 15 größten deutschen Städten. Gefolgt von Essen (21,8 Prozent) haben beim Spitzenreiter Dresden im Vergleich dazu 22 Prozent der Einwohner*innen das Rentenalter erreicht. Dies ist eine der zentralen Erkenntnisse, die im Materialienband „Frankfurt im Regional- und Großstädtevergleich 2020“ für verschiedene Lebensbereiche nachzulesen sind. Beim Anteil der Kinder bis 14 Jahre liegt Frankfurt mit 14,5 Prozent wiederum höher als der Durchschnitt. Zwar fehlt in der Auswertung eine klare Deutung zu den neu vorgelegten Zahlen, dennoch sei zur Statistik bemerkt: Frankfurt ist Finanzplatz, aber offensichlich kein Altersruhesitz.

Der rund 235 Seiten umfassende Band, der nun bereits zum 33. Mal erschienen ist, beinhaltet neben dem Vergleich der fünfzehn deutschen Großstädte auch jene von elf deutschen Metropolregionen – darunter Frankfurt-Rhein-Main, sowie 38 europäischen Großstädten. So sind auch bei den europäischen Großstädten strukturelle Unterschiede hauptsächlich im Bereich der Altersstruktur deutlich erkennbar: In den südlichen Großstädten ist der Anteil der älteren Bevölkerung merklich höher als in den nördlichen. In Genua mit 50,7 Prozent, Lissabon mit 55,3 Prozent, Mailand mit 38,6 Prozent, Rom mit 36,6 Prozent und Turin mit 44 Prozent liegt der Altenquotient deutlich über dem Jugendquotienten. „Eine Überalterung dieser städtischen Gesellschaften ist deutlich erkennbar. In Amsterdam mit 19,9 Prozent, London mit 18,7 Prozent und Manchester mit 14,3 Prozent fällt der Altenquotient deutlich niedriger aus“, heißt es in der Studie.
Weniger Ältere, mehr Beschäftigte

Bei den deutschen Großstädten ist die Altersstruktur demnach homogener. Dennoch sticht Frankfurt hier hervor. „Unsere Stadt hat mit 15,7 Prozent deutschlandweit den geringsten Anteil an Seniorinnen und Senioren und mit 69,8 Prozent den höchsten Anteil an Erwerbsfähigen. Mit dem Datenspektrum und der jährlichen Datenaufbereitung ist die vorliegende Datensammlung einmalig in Deutschland“, hebt Stadträtin Eileen O’Sullivan, die für die Frankfurter Statistik zuständige Dezernentin, die neuste Veröffentlichung hervor und ergänzt: „Deshalb greifen auch andere Städte und Regionen auf die Datensammlung der Frankfurter Kommunalstatistik zurück“, so die Beamtin auf Zeit gegenüber dem Rhein Main Verlag.
Mehr Ledige, weniger Ehen
Noch eine Erkenntnis aus der Studie: Es leben offensichtlich immer mehr Einzelgänger am Main. 45 Prozent der gemeldeten Frankfurter*innen, die älter als 18 Jahre alt sind, haben einen Ehepartner. 1989 waren es noch 53,5 Prozent. Der Anteil der Singles stieg im selben Zeitraum von 29 auf 41 Prozent. Alle Zahlen für die deutschen Städte stammen aus den Datenbanken der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, der Bundesagentur für Arbeit und des Arbeitskreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder. Für die Studie der europäischen Städte wurden Städte ausgewählt, die bis Ende 2017 eine Bevölkerung von über 400.000 Menschen zählten und eine ähnliche sozioökonomische Struktur wie Frankfurt am Main besitzen. Alle Materialien zur aktuellen Stadtbeobachtung stehen HIER als PDF (38 MB) kostenlos zum Download zur Verfügung. „Nutzerinnen und Nutzer können hier auf einfache Weise interaktiv die vorhandenen Daten der Metropolregion FrankfurtRheinMain und der nationalen Großstädte in Form von Tabellen, Diagrammen und Karten zusammenstellen oder die Daten direkt herunterladen“, so Eileen O’Sullivan abschließend. (DE)
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