Selbsthilfe in Frankfurt

Grafik: GFFB

Eine Selbsthilfegruppe kann Ihnen helfen, ihre Lebenssituation zu verbessern und Sie können Menschen kennenlernen, die eine ähnliche Problematik haben, um sich gegenseitig zu helfen und sich auszutauschen.

In Frankfurt gibt es viele Selbsthilfegruppen, mit dem Ziel den Menschen die Möglichkeit zu geben sich gegenseitig zu helfen und sich etwas von der Seele reden zu können, oder einfach zuzuhören. Natürlich braucht eine Selbsthilfegruppe Zeit um sich kennenzulernen und man wird nicht unbedingt gleich aus dem ersten Treffen viel mitnehmen können. Deshalb sollte man einer Selbsthilfegruppe die Chance über mehrere Treffen geben, damit sich eine positive Dynamik entwickeln kann. Immer mehr Betroffene nutzen die  Möglichkeit, sich bei gesundheitlichen, seelischen und sozialen Belastungen gegenseitig zu unterstützen.

Auch Online treffen

Seit der SARS-CoV-2 Pandemie ist das Interesse an Online-Treffen, zum Beispiel über Zoom, stark gestiegen. Viele Selbsthilfegruppen wichen auf virtuelle Treffen aus und manch eine behielt das sogar bei und ermöglicht dadurch, vor allem auch körperlich stark eingeschränkten Menschen, die Teilnahme an einer Selbsthilfe. Es stellte sich heraus, dass der Zulauf online stärker ist, als bei realen Treffen. Wahrscheinlich gibt es eine geringere Hemmschwelle und die Bequemlichkeit von Zuhause aus zu sprechen, ist ebenfalls ein Faktor.

Die Regeln

Eine Gruppe hat klare Regeln, an die es sich zu halten gilt. Meistens gilt: Man soll pünktlich zur Gruppe kommen. Es sollte jeder zu Wort kommen können, der möchte, aber keine*r muss etwas sagen. Unterschiedliche Meinungen werden respektiert. Vertraulichkeit ist wichtig, denn was in der Gruppe besprochen wird, bleibt in der Gruppe. Wer möchte, kann anonym bleiben. Man sollte sich einander zuhören. Man lässt die Sprechenden ausreden. Wenn jemand nicht zur Gruppe kommen kann, gibt die Person Bescheid. Man sollte ehrlich sein und wer die Gruppe verlassen möchte, sollte sich möglichst unter Angabe der Gründe verabschieden.

Von der Idee bis zur Gründung

Wenn man eine Selbsthilfe gründen möchte, sollte man sich vorerst informieren und beraten lassen. Dafür können Sie den Dienst der Selbsthilfe-Kontaktstelle nutzen und sich unterstützen lassen. Sie wird ihnen alle Fragen beantworten und sie bei der Öffentlichkeitsarbeit unterstützen. Hier werden Sie in der Gründungsphase schrittweise begleitet und gemeinsam wird dann der erste Gruppenabend gestaltet. Auch bei folgenden Treffen kann jemand der Selbsthilfe-Kontaktstelle auf Wunsch anwesend sein und bei weiteren Fragen oder Problemen helfen.

Öffentlichkeitsarbeit ist wichtig

Um für die Bürger*innen sichtbar zu werden, bedarf es einer Form der Öffentlichkeitsarbeit. Sie brauchen mehr Aufmerksamkeit, dann hilft ihnen auch hier die Selbsthilfe-Kontaktstelle.
Sie hilft bei dem Versenden von News über ihren E-Mail-Verteiler oder
schreibt Berichte in die Frankfurter Selbsthilfezeitung.
Bei der Verteilung von Flyern, der Vermittlung von Medienkontakten,
dem Eintrag in Datenbanken, Lobby-und Gremienarbeit werden sie ebenfalls unterstützt.

Man lernt nie aus

Der Selbsthilfe e.V. in Frankfurt veranstaltet eigene Seminare und Vorträge und weist auf ausgewählte Angebote anderer Organisationen hin.
Sie können zum Beispiel per E-Mail über Seminare und Fortbildungen für Selbsthilfegruppen und ehrenamtliche Aktive informiert werden. Auch Neuigkeiten über Veranstaltungen aus den Bereichen Selbsthilfe, Gesundheit und Soziales gibt es als E-Mail.
Hier können sie sich anmelden, zum Seminar und/oder Infoverteiler:
service@selbsthilfe-frankfurt.net

Raum für Gespräche

gezeichnet Michael S.

Der Selbsthilfe e.V. stellt Räume für Treffen von Selbsthilfegruppen zur Verfügung. Diese sind meist barrierearm, mit Aufzügen und rollstuhlgerechter Ausstattung. Gegen eine geringe Gebühr dürfen diese Räume genutzt werden. Außerdem ist der Verein auch bei der Suche nach alternativen Räumlichkeiten behilflich.
Die Zeiten der Nutzung sind:
Mo – Fr von 10:00-22:00 Uhr
Sa und So von 9:00 – 20:00 Uhr

Auch der Trialog ist eine Möglichkeit:
Das ist der Erfahrungsaustausch zwischen Patienten, Angehörigen und Fachleuten, wie zum Beispiel Ärzt*innen. Die Art einer gegenseitigen Beratung ist typisch für einen Trialog. Wichtig ist dabei, dass es ein Austausch auf Augenhöhe ist, bei dem verschiedene Meinungen und Wahrnehmungen gleichberechtigt nebeneinanderstehen, oder sich vielleicht sogar widersprechen dürfen. Wenn ein*e Betroffene*r selbst von ihrem Genesungsweg berichtet, hat das oft einen anderen Effekt, als wenn zum Beispiel eine Therapeutin darüber spricht. Es kann anderen Betroffenen und auch Angehörigen Mut und Hoffnung geben, dass zum Beispiel Genesung möglich ist, oder man die Situation bewältigen kann. Jede*r Betroffene spricht von der eigenen Erfahrung, sodass ein bewertungsfreier Raum entstehen kann. So können auch Fachleute einen Einblick in die Perspektive von Betroffenen und Angehörigen bekommen. Anonym zu bleiben ist dabei immer möglich. Es ist auch völlig in Ordnung, einfach nur zuzuhören. Es gibt keine Leitungsposition, auch nicht von Menschen vom Fach.

Die Gruppen:

Richtungen in die eine Selbsthilfegruppe gehen kann sind Themen wie:
Abhängigkeitserkrankungen/Sucht
Psychische, geistige oder körperliche Krankheit
Alleinerziehende
Beziehungsprobleme/Scheidungen
Co-Abhängigkeit
Pandemie (Long Covid)
Erwerbslosigkeit
Essstörungen
Geschlechtsspezifische Gruppen
Gewalterfahrungen
Einsamkeit
Sexuelles (Sexuelle Identität/Orientierung)
Mobbing
Altersspezifische Gruppen
Kinderlosigkeit
Familie
Pflege
Sorgerecht
Missbrauch
Suizid
Trauer
Umwelt
Wohnen

Der Selbsthilfe e.V. in Frankfurt

Seit 1980 besteht der unabhängige Verein und setzt sich für Hilfe zur Selbsthilfe ein. Er vernetzt aktuell rund 500 Selbsthilfegruppen zu 220 Themen. Seine Arbeit orientiert sich dabei an der Gesundheitsdefinition der Weltgesundheitsorganisation (WHO), nach
der Gesundheit „ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen“ ist. Der Selbsthilfe e.V. wird finanziell gefördert vom Hessischen Sozialministerium, vom Gesundheitsamt Frankfurt, vom Jugend- und Sozialamt Frankfurt sowie der GKV-Selbsthilfeförderung in Hessen. Seine Internetseite wird gefördert durch die AOK.

Der Frankfurter Selbsthilfemarkt

Der Selbsthilfemarkt fand zum ersten Mal 1984 statt und trägt seitdem nicht nur zur Entstigmatisierung bei, sondern führt auch zu mehr Präsenz von Selbsthilfegruppen in der Öffentlichkeit. Diese Plattform für Selbsthilfegruppen ist eine gute Anlaufstelle für alle Interessierten. Auf diesem Markt gibt es etliche Stände von Selbsthilfegruppen und Angeboten. Er wird jedes Jahr an anderen Orten in Frankfurt abgehalten.
Der 38. Frankfurter Selbsthilfemarkt findet am Freitag dem 16.06.2023 am Römer und auf dem Römerberg statt.
Beim Selbsthilfemarkt werden sich zahlreiche Frankfurter Selbsthilfegruppen mit
ihren vielfältigen Informationen präsentieren. Es erwartet Sie ein buntes und abwechslungsreiches Angebot. Hinweise auf das Programm und mehr, finden sie auf der Internetseite und in der Selbsthilfezeitung.

Kontakte:
Selbsthilfe e.V.
Selbsthilfe-Kontaktstelle Frankfurt
Sonnemannstraße 3
60314 Frankfurt am Main
Tel.: 069 559-358
E-Mail: service@selbsthilfe-frankfurt.net


Beratungstelefon der Selbsthilfe-Kontaktstelle:
Tel.: 069 559-444
Erreichbarkeit:
Montag und Dienstag 10:00 – 14:00 Uhr
Donnerstag 15:00 – 19:00 Uhr


Rat und Nothilfe bei Suizid-Gefahr und Depressionen:

  • Bei Suizidgefahr: Notruf 112
  • Deutschlandweites Info-Telefon Depression, kostenfrei: 0800 3344533
  • Beratung in Krisensituationen: Telefonseelsorge (0800 1110-111 oder 0800 1110-222, Anruf kostenfrei) oder Kinder- und Jugendtelefon (Tel.: 0800 1110-333 oder einfach 116111)
  • Bei der Deutschen Depressionshilfe sind regionale Krisendienste und Kliniken zu finden, zudem Tipps für Betroffene und Angehörige.
  • In der Deutschen Depressionsliga engagieren sich Betroffene und Angehörige. Dort gibt es auch eine E-Mail-Beratung für depressive Menschen.

Text: Moritz Hamann

Gefördert aus Mitteln der Stadt und des Jobcenters Frankfurt am Main

  

 

Betreut und gestaltet von : AGH Digitales
Fachanleitung:
Timo Aspacher
Faye Förster

 

 

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