„Der Frankfurter Weg in der Drogenpolitik“ und soziale Einrichtungen im Frankfurter Bahnhofsviertel

Motiv “Drogenreferat” der Stadt Frankfurt

Bewegt man sich durch das Frankfurter Bahnhofsviertel bemerkt man bedauerlicherweise auch unweigerlich die dortige Drogenproblematik. Der „Frankfurter Weg in der Drogenpolitik“ resultierte Ende der 80er und Anfang der 90er-Jahre aus den steigenden Zahlen von Drogentoten und HIV-Erkrankten und gilt seit Jahren als Vorbild für viele Kommunen. Zuständig für die Drogenpolitik ist das Drogenreferat der Stadt Frankfurt.

Wie in allen deutschen Großstädten gibt es natürlich auch in Frankfurt das Problem des Konsums illegaler Drogen. Die Drogenpolitik der Stadt Frankfurt rückt allerdings von der Kriminalisierung der Konsumierenden ab und setzt auf soziale und gesundheitliche Hilfen für die Süchtigen. Man möchte einen liberalen Umgang mit Drogenkranken und bietet Unterstützung und Hilfen an. Ziel ist es, die schädlichen Folgen und Begleiterscheinungen ihres Drogenkonsums möglichst zu mindern. Die Anwohner*innen und die übrige Gesellschaft sollen von Drogenszene und Drogenkriminalität entlastet werden. Repressive Schritte sollen sich nur gegen den Handel richten. Daneben setzt das Drogenreferat in der Prävention auf Erziehungsarbeit und Beratung. Einen Wegweiser zur Suchtberatung und Selbsthilfe stellt die Stadt mit dem Titel „Informationen, Beratung und Hilfe in Frankfurt am Main“ zum Download bereit (klick hier). Für bereits suchterkrankte Menschen werden Überlebenshilfen durch Konsumräume, Substitutionsambulanzen, kontrollierte Heroinabgabe, Substitution in Arztpraxen, Drogentherapie, Krisenzentren sowie ein Sucht– und Drogennotruf angeboten. Der Jahresbericht 2017 – 2019 des Drogenreferats der Stadt Frankfurt wird hier zum Download bereitgestellt.

Dank der Frankfurter Drogenpolitik sank die Zahl der jährlichen Drogentoten erheblich und die soziale und gesundheitliche Situation der Suchtkranken wurde wesentlich verbessert. Mehr Informationen dazu hier.

Beratungsstellen, Hilfen und Druckräume für Suchtkranke im Bahnhofsviertel

Am 02. Dezember 1994 wurde der erste offizielle Druckraum in Frankfurt eröffnet. Derzeit gibt es im Bahnhofsviertel die folgenden Angebote:

Drogenhilfezentrum der AHF – AIDS-Hilfe Frankfurt – La Strada, Mainzer Landstraße 93, 60329 Frankfurt. Hilfsangebote: Kontaktladen, Drogenkonsumraum, niedrigschwellige Drogenberatung, psychiatrische/ psychotherapeutische Sprechstunde, Rechtsberatung und Übernachtungen. Öffnungszeiten: Mo. und Mi. bis Fr. 8:30 bis 19:30 Uhr, Di. 8:30 bis 14:00 Uhr.

Nachtcafé m47 – Moselstraße 47, 60329 Frankfurt. Nachtcafé des Frankfurter Vereins. Hilfsangebote: Ein Rückzugs- und Aufenthaltsort. Zwischen 22:30 und 06:00 Uhr kümmern sich hier Mitarbeiter*innen um Gäste, die sonst nirgendwo willkommen sind. Wegen COVID-19 soll das Nachtcafé m47 auch tagsüber als Rückzugs- und Aufenthaltsort, täglich von 14:30 Uhr bis 11:30 Uhr geöffnet sein und das auch feiertags und an Wochenenden.

K9 – Karlsruher Straße 9, 60329 Frankfurt am Main, Tel. 069 272162-00, Fax 069 272162-99, E-Mail: k9@vae-ev.de. Bietet Hilfen für suchtkranke Menschen und ist Kontaktladen mit medizinischer Ambulanz. Hilfsangebote: Medizinische Ambulanz, suchtmedizinische Behandlung und Substitution, allgemeinmedizinische Behandlung von Begleiterkrankungen, psychiatrische Behandlung, Wundsprechstunde zur Behandlung von Wunden, Abszessen und Verletzungen, Vermittlung in weiterführende (auch stationäre) Behandlung. Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Mittwoch, Freitag: 09:00 bis 17:30 Uhr, Donnerstag: 09:00 bis 15:00 Uhr, direkt auf der Südseite des Hauptbahnhofs. Substitution: Montag bis Freitag: 09:00 bis 11:00 Uhr, Samstag, Sonntag und Feiertags: 10:30 bis 12:30 Uhr.
Medizinisch-pflegerische Sprechstunde, Verbandswechsel und Wundversorgung: Montag, Mittwoch und Freitag: 13:30 bis 15:30 Uhr.

Integrative Drogenhilfe e.V. – Niddastraße 49, 60329 Frankfurt am Main, Telefon: 069 3400353-10, Telefon: 069 3400353-33. Den Jahresbericht der Integrativen Drogenhilfe e.V. findet man hier.

Drogennotdienst, Jugendberatung und Jugendhilfe e. V. – Elbestraße 38, 60329 Frankfurt, Telefon: 069 2426440, E-Mail: dnd@jj-ev.de, Zugangsbeschränkungen: Minderjährigkeit, Substitution. Hilfeangebote im Drogennotdienst: Substitutionsambulanz, Kontaktcafé, Notschlafbetten, Tagesruhebetten, Beratung und Vermittlung, OSSIP (Straßensozialarbeit), Konsumraum, Rauchraum. Kostenloses Kummertelefon: Mo.-Fr. 09:00 bis 17:00 Uhr –Tel. 0800 3360329.

Erweiterung ärztlicher Sprechstunden des Drogennotdienstes wegen COVID-19

Seit Anfang Januar 2021 hat der Drogennotdienst das medizinische Angebot durch eine zusätzliche ärztliche Sprechstunde erweitert. Hilfebedürftige werden dort auch ohne Krankenversicherung behandelt oder auf Wunsch substituiert. Zweimal pro Woche ist zusätzlich eine psychiatrische Sprechstunde im Angebot. Ein Notfallpaket zur Verbesserung der Lebensumstände schwerkranker Drogenabhängiger und Prävention des Anstiegs von COVID-19-Infektionen im Bahnhofsviertel sieht vor, dass die Konsumräume rund um die Uhr verfügbar sind. Der Konsumraum der integrativen Drogenhilfe in der Niddastraße 49 ist eine Stunde länger, also bis 24:00 Uhr geöffnet. Ab 24:00 Uhr bis 06:00 Uhr morgens übernimmt der Drogennotdienst in der Elbestraße 38. Für obdachlose Abhängige, die substituiert werden oder wegen Erkrankungen in Behandlung sind, werden Notschlafplätze in den Drogenhilfeeinrichtungen frei geräumt. Dies geschieht dadurch, dass die durch Substitution bereits stabilisierten Bewohner*innen nach Wunsch in eine eigene Wohnung ziehen. Die Zentrale Vermittlung von Unterkünften (ZVU) des evangelischen Vereins für Wohnraumhilfe hält diese Wohnungen vor. Die Finanzierung erfolgte zunächst bis März 2021 über einen Notfallfonds durch das Jugend- und Sozialamt.

Geschlechterspezifische Hilfsangebote des Frankfurter Drogenreferats

Hilfsangebote für Frauen, klick hier.

Hilfsangebote für drogenabhängige Eltern und deren Kinder, klick hier.

Weitere soziale Einrichtungen im Bahnhofsviertel

Bahnhofsmission – Mannheimer Straße 4, Hauptbahnhof Südseite, 60329 Frankfurt am Main, Tel.: 069 234468 oder 069 234469 – Fax: 069 234860, E-Mail: frankfurtmain@bahnhofsmission.de. Die Bahnhofsmission bietet Rat und Informationen in Notsituationen sowie weitergehende Hilfen und betreut mobilitätseingeschränkte Reisende und allein reisende Kinder. Derzeit gibt es kein verändertes Angebot wegen der Corona-Pandemie.

Dona Carmen e. V. – Die Prostituiertenselbsthilfeorganisation bietet unter anderem Hilfsangebote für Prostituierte, Streetwork, persönliche Beratung, Telefonberatung, Beratung von Kindern und Jugendlichen an.

Frauenberatungsstelle des Frankfurter-Vereins (im Bahnhofsviertel) – Niddastraße 49, 60329 Frankfurt, Tel.: 069 233361, E-Mail: frauenbertatungsstelle@frankfurter-verein.de

Videos zur Drogenproblematik im Frankfurter Bahnhofsviertel

Brennpunkt Deutschland: Frankfurt, Bahnhofsviertel“ – Berichterstattung im TV – „zdf info“ Dokumentation vom 08.01.2021, Länge 44 Minuten, verfügbar bis 14.08.2023.

ZDF-Reportage – Länge 30 Minuten, verfügbar bis 23.02.2023.

Kontakt “Drogenreferat der Stadt Frankfurt”

Anschrift: Alte Mainzer Gasse 37, 60311 Frankfurt am Main, Erdgeschoss
Telefon: 069 212-30124
Fax: 069 212-30719
E-Mail: drogenreferat@stadt-frankfurt.de
Internet: http://www.drogenreferat.stadt-frankfurt.de

Text: mba

Gefördert aus Mitteln der Stadt und des Jobcenters Frankfurt am Main

  

 

Betreut und gestaltet von : AGH Digitales
Fachanleitung:
Timo Aspacher
Faye Förster

 

 

© 2023 GFFB gemeinnützige GmbH | Mainzer Landstraße 349 | 60326 Frankfurt am Main | Tel. 069-951097-100

Kontakt        Impressum       Datenschutz