
Nahrungspflanzen sind nicht nur essbar, sondern ausgesprochen schön – wenn sie richtig in Szene gesetzt sind. Bis zum 03. November sind die botanischen Fotografien von Jennifer Markwirth im Bornheimer Begegnungszentrum Paulinum zu bestaunen.
Farbintensive Früchte, leuchtend grüne Blätter und der ein oder andere essbare Pilz werden vor tiefschwarzem Hintergrund präsentiert. So wirken die Fotos von Jennifer Markwirth wie klassische Stillleben – nichts lenkt den Blick des Betrachters von den filigranen Strukturen der abgebildeten Pflanzen ab. Besonders die hohe Tiefenschärfe sorgt für eine beinahe intime Nähe zwischen Betrachter und Motiv. Erreicht hat die Frankfurter Fotografin dieses Kunststück durch Verwendung einer speziellen Aufnahmetechnik, der Focus-Stacking-Methode. Dabei werden alle Ebenen des Motivs in möglichst hoher Schärfe fotografiert, um dann digital zu einem perfekten Bild zusammengefügt zu werden.

Schätze der Menschheit

Markwirths Detailverliebtheit kommt nicht von Ungefähr. Als Grafikdesignerin und Technische Assistentin für naturkundliche Museen und Forschungsinstitute braucht sie ein gutes Auge für Ästhetik und Detail. Eine Leidenschaft für die Pflanzenwelt darf natürlich auch nicht fehlen. So sagt sie auf ihrer Seite: „Ich finde, dass essbare Pflanzen – ob als Wild- oder Kulturpflanze – der wertvollste Schatz der Menschheit sind. Und so will ich sie auch präsentieren: wie kostbare Juwelen auf schwarzem Samt.“ Das ist ihr gelungen, denn die Ergebnisse können sich sehen lassen: Unter dem Titel Flora Obscura präsentiert die Fotografin ihre Werke in digitaler Form in ihrem botanischen Kabinett oder als Wandbilder im Begegnungszentrum Paulinum an der Friedberger Warte. Der Eintritt ist frei. Es wird jedoch um Voranmeldung gebeten.
Verborgene Pflanzenwelt

Flora Obscura – der Begriff lässt sich als Verborgene Pflanzenwelt übersetzen. Er bezieht sich nicht nur auf das Enthüllen verborgener Details pflanzlicher Anatomie. Obskur dürfte dem Laien auch der Ursprung einiger der abgebildeten Gewächse sein, oder die Tatsache, dass sie überhaupt als Nahrungsmittel genutzt werden. Selbst der Künstlerin wird nicht jede der weltweit zehntausenden essbaren Pflanzen kennen, doch dafür bekommt die 43-Jährige in ihrem Schaffen besondere Unterstützung von den Frankfurter botanischen Gärten: dem Palmengarten, dem Botanischen Garten, dem Wissenschaftsgarten und auch der Goethe-Universität. Die Fachleute dieser Institute bieten nicht nur die passenden Motive für Jennifer Markwirths Fotografien, sondern auch eine Fülle an interessanten Informationen zum Thema Botanik. Viele davon sind im botanischen Kabinett abrufbar, wenn man auf den betreffenden Pflanzennamen klickt. So kann jeder herausfinden wie eine bestimmte Pflanze schmeckt oder wie sie verarbeitet wird.
Interessierte erfahren im Porträt der Plattform für Makrofotografie MAKROTREFF mehr über die vielseitige Fotografin. (RHD/2023)
Wann:
10. Mai 2023 – 03. November 2023
Wo:
Paulinum an der Friedberger Warte
Valentin-Senger- Straße 136a
60389 Frankfurt a. M.
Telefon: 069 – 80881145
paulinum-frankfurt@parea.de
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag
09.00 – 18.00 Uhr
Eintritt:
Kostenfrei. Anmeldung notwendig per E-Mail oder Telefon