Nippon-Connection!

Japan Großstadt
Foto: 937983, Pixabay

Zum 23. Mal findet in diesem Jahr in Frankfurt wieder das japanische Filmfestival statt. In sechs Tagen dreht sich alles nicht nur um Filme, sondern um die Kultur Japans allgemein. Zahlreiche Workshops laden das Publikum ein, sich selbst an der Herstellung von Süßigkeiten, Brühe oder Sake-Cocktails zu versuchen.

Der filmische Themenschwerpunkt der Nippon-Connection in diesem Jahr ist der Kontrast zwischen dem Leben auf dem Land und in der Stadt in Japan. Das Land der fünf Elemente ist nicht nur die schnelllebige, menschenreiche Großstadt mit Technologie und Innovation, wie zum Beispiel Tokio. Es ist auch das Landleben, wie wir es hier im Westen von Ghibli-Filmen her kennen, mit alten traditionellen Häusern, Handwerkenden und zirpenden Grillen. Dabei greifen die Filme das Schwerpunktthema über die Darstellung der sozialen Spannungen zwischen den beiden Lebenswelten und ihren Menschen auf. Im Rahmenprogramm gibt es passend dazu eine Podiumsdiskussion mit Sozialwissenschaftler*innen und Japanolog*innen zu den sozialökonomischen Krisen und Bevölkerungsbewegungen zwischen Stadt und Land. Außerdem wird im Vortrag „Anime Architecture“ über die Megacities, wie sie beispielsweise in den Film-Werken vom Regisseur und Schriftsteller Mamoru OSHII zu finden sind, gesprochen.

Die Filmhighlights

Niedliche Katze in Kinomo die einen Tanzschritt des Buyo (Fächertanz) ausführt
Grafik: Patrizia Wojsyk

Bei den Animationsfilmen sticht Golden Kingdom and Water Kingdom besonders hervor- nicht unbedingt wegen der Story, sondern wegen einer der beiden Hauptfiguren: eine pummelige Prinzessin, nicht cartoonhaft überzogen dargestellt, ist gerade im Bereich der Anime eine Seltenheit. „Hoarder on the border ist ein Einblick in die weniger heile Welt von Menschen am Rande der Gesellschaft. Ein Thema, das nicht nur in Japan relevant ist. „My Small Land“ ist ein Film über eine in Japan aufgewachsene junge Kurdin, deren Familie den Flüchtlingsstatus verliert.
Weitere schwere Kost findet sich bei „Plan 75“, ein dystopischer Film der durchaus nicht nur in Japan Relevanz hat und thematisch ähnlich der Star Trek TNG Folge „Half a Life“ über den Umgang mit dem Leben älteren Mitmenschen ist. Im Kontrast dazu steht „Straying“, ein Film über ein sich vielleicht scheidendes Ehepaar und das gemeinsame Sorgerecht für deren Kater.

Die Workshops

Katze mit japanischem Haarschmuck die vor einem Tisch mit Sake sitzt und Blep macht
Grafik: Patrizia Wojsyk

Auch eine Vielzahl von anmeldepflichtigen Workshops bieten einen intensiven Einblick in die kulturelle Welt Japans. Vom Holzdruck und Fächertanz (Buyo) über das Zubereiten verschiedener Süßigkeiten zu den definitiv nicht jugendfreien Tasting-Workshops über Sake-Cocktails und Shochu (destillierter Alkohol ähnlich dem Whisky oder Brandy) ist hier für jeden Geschmack etwas dabei. Auch wenn die Filme des Festivals nicht kostenlos angeboten werden können, gibt es einige Veranstaltungen (Darbietungen, Vorträge und Mitmach-Events), die auch für den schmalen Geldbeutel geeignet sind. Nähere Informationen hierzu finden sich auf der Seite für Free-Events der Nippon Connection. (PAW/2023)

Wann:
6.06. – 11.06.2023

Wo:
Mousonturm
NaxosAtelier
Kino des Deutschen Filminstitut & Filmmuseum
Eldorado Arthouse Kin
Mal Seh’n Kino
Internationales Theater Frankfurt
Ruby Louise Hotel

Kontakt:
Nippon Connection e.V.
c/o Atelierfrankfurt
Schwedlerstrasse 1-5
60314 Frankfurt am Main
Telefon: 069-84776565
E-Mail: info@NipponConnection.com

Kosten: Filme 9,50 € (ermäßigt 7,50 €), ansonsten abhängig von Veranstaltung
digitale 10er Karte für Filmvorstellungen 85 € (ermäßigt 65 €)

Barrierefreiheit: ja (Ausnahme: NaxosAtelier)