Auch in Deutschland gibt es immer mehr Menschen die nicht genug Geld haben, um sich ausreichend Lebensmittel kaufen zu können.
In Frankfurt gibt es jedoch einige Möglichkeiten, für wenig Geld oder sogar kostenlos an eine warme Mahlzeit bzw. an Lebensmittel zu gelangen. Die nachfolgenden Anlaufstellen und Anbieter sollen nur eine kleine Auswahl von Möglichkeiten darstellen. Es gibt noch zahlreiche andere Institutionen in der Stadt, die Obdachlosen und Menschen mit wenig Einkommen eine Mahlzeit für wenig Geld oder kostenlos anbieten.
Die Frankfurter Tafel
Seit 1995 versorgt die Frankfurter Tafel bedürftige Menschen in der Stadt. Die ca. 180 ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen verteilen an den derzeit 13 Ausgabestellen (Stand Januar 2022) im gesamten Stadtgebiet die Spenden an ca. 15.000 Menschen, welche über die dafür notwendige Anspruchsberechtigung verfügen.
Außerdem beliefert die Tafel noch 72 weitere soziale Einrichtungen im Stadtgebiet. Aktuell können Anspruchsberechtigte an folgenden Ausgabestellen Lebensmittel erhalten:
- Bahnhofsviertel
- Bonames
- Bornheim / Nordend
- Fechenheim – Nord
- Fechenheim – Süd
- Gallusviertel
- Höchst
- Niederrad
- Nordweststadt
- Preungesheim
- Rödelheim
- Sachsenhausen
- Seckbach
Foodsharing.de
Eine weitere Möglichkeit für vergleichsweise wenig Geld an Lebensmittel zu gelangen, bietet die Internetplattform foodsharing.de. Hinter dem Begriff foodsharing verbirgt sich die Idee, dass Händler*innen ihre kurz vor Ladenschluss noch unverkaufte Ware nicht wegwerfen, sondern kostenlos an Verbraucher*innen abgeben und damit der Lebensmittelverschwendung Einhalt gebieten. Dabei wird nachdrücklich Wert darauf gelegt, dass die abzugebenden Lebensmittel noch genießbar und gesundheitlich unbedenklich sind. Als verbindende Plattform zwischen teilnehmenden Händler*innen und potentiellen Kund*innen dient der Anbieter Foodsharing.de. Händler*innen und Verbraucher*innen, die Teil der Initiative werden wollen, müssen sich zuvor auf der Internetseite des Anbieters verbindlich anmelden und den Teilnahmebedingungen zustimmen. Die privaten Kunden, welche die Lebensmittel bei den Händlern abholen, werden auch Foodsaver genannt. Foodsaver wiederum verpflichten sich gegenüber den Händlern, die gesamte zu spendende Ware abzuholen (das können auch mal größere Mengen sein) und nichts wegzuwerfen. Eine Möglichkeit, die nicht selbst benötigten Lebensmittel weiter zu verteilen, bieten die sogenannten Fairteiler, von denen es in Frankfurt (Stand September 2021) 17 Stück gibt. In einen Fairteiler kann jeder unverdorbene, noch genießbare Lebensmittel einstellen oder daraus entnehmen.
Einrichtungen für arme Menschen und Obdachlose
In Frankfurt gibt es mehrere Einrichtungen für Menschen mit wenig Geld und/oder ohne Wohnung. Diese Einrichtungen versorgen die Menschen mit Essen und bieten darüber hinaus oft auch praktische Lebenshilfe in Notsituationen. Beispielsweise gibt es bei der Caritas am Affentorplatz in Sachsenhausen von Montag bis Freitag Mittagessen für 1,50 Euro, beim Tagesaufenthalt der Caritas in der Bärenstraße im Ostend darüber hinaus für den gleichen Betrag auch Abendessen. Beim Franziskustreff im Kapuzinerkloster Liebfrauen kann man von Montag bis Samstag zwischen 7.45 Uhr und 11.15 Uhr für 50 Cent frühstücken. Und beim WESER 5 Tagestreff Weißfrauen gibt es ein warmes Mittagessen und vielfältige Hilfsangebote für Obdachlose. All den genannten Einrichtungen ist gemeinsam, dass sie nicht ausschließlich, aber doch in erster Linie für Obdachlose ins Leben gerufen wurden. (pis)
Text: hsc
Februar 2022